220 PS und auf Wunsch ein Performance-Paket. Klingt nicht firmenwagentauglich? Von wegen – der GTI kann auch anders. FIRMENAUTO hat's probiert.
Schon mal Golf GTI gefahren? Nicht? Das sollten Sie's schleunigst nachholen. Jetzt kommen Sie bloß nicht als Bedenkenträger mit Begriffen wie "Spritverbrauch" oder "Sportwagenverbot im Unternehmen". Selbst dieser Golf ist firmenwagentauglich, schließlich gibt es ihn auch als Fünftürer und mit allen Komfort- und Sicherheitsausstattungen des aktuellen Golfs. Er hat sogar als erster der Modellreihe ein City-Notbremssystem an Bord.
220 PS, das sind 10 PS mehr als beim Golf VI GTI
Also einsteigen und genießen. Wie schon im Ur-Golf empfangen uns karierte Sportsitze. Leder hin oder her, Karo ist Kult. Das gab’s schon damals beim Ur-Golf von 1976. Von dem wollte VW nur 5.000 Stück bauen. 1,9 Millionen wurden es dann im Lauf der inzwischen 37jährigen Geschichte.
Auf Knopfdruck erwacht der Zweiliter-Turbobenziner zum Leben, grummelt sonor im Leerlauf. Man hört, dass da 220 Pferdchen mit den Hufen scharren, zehn mehr als bisher. Der Motor ist bekannt, im Detail aber überarbeitet. So wird das Abgas jetzt im Kühlerkopf gekühlt.
Golfball als Schaltknopf
Los geht's. Spielerisch leicht flutscht der Ganghebel mit dem angedeuteten Golfball als Schaltknauf – noch so eine Anspielung an früher – durch die Schaltkulisse. Der Euro-6-Motor legt sich mächtig ins Zeug, wuchtet schon bei niedrigen 1.500 Touren satte 350 Nm auf die Kurbelwelle. Dieser Benziner lässt sich so schaltfaul und niedertourig wie ein Diesel fahren, hängt aber auch bissig am Gas und peitscht die Kolben mit bis zu 6.200 Umdrehungen durch die Brennräume. Normverbrauch: nur noch 6,0 Liter, 1,3 Liter weniger als im vorigen GTI.
Motor erreicht schneller seine Betriebstemperatur
Geholfen hat dabei das neues Thermomanagement, das den Motor schneller auf Betriebstemperatur bringt und Reibungsverluste verringert, sowie Start-Stopp. Wir schaffen schmerzfrei und ohne auf die Spaßbremse zu treten völlig akzeptable 8,0 Liter. Übrigens: Dies ist der einzige Golf, der ohne DSG mehr Spaß macht.
Performance-Paket bringt 10 PS mehr und Differenzialsperre
Wem die 220 PS nicht genügen, ordert das Performance-Paket. Das bringt vernachlässigbare zehn PS mehr sowie größere Bremsen mit GTI-Aufdruck, vor allem aber eine Vorderachs-Differenzialsperre. Damit brettert der GTI noch dynamischer und sicherer ums Eck. Während ESP & Co sonst beim zu schnellen Herausbeschleunigen aus Kurven das durchdrehende Rad abbremsen, wird hier die Motorleistung auf das Rad mit dem geringeren Grip geleitet, notfalls bis zu 100 Prozent. Die 945 Euro netto sind gut angelegt.
Progressivlenkung serienmäßig
Doch schon der normale GTI mit seinem 15 mm tiefer gelegten Sportfahrwerk lässt bei der Kurvenhatz das Herz schneller schlagen, zumal die Progressivlenkung serienmäßig an Bord ist. Auf kurvigen Strecken ist sie direkter übersetzt. Dann reagiert der Golf feinfühlig auf kleinste Lenkbewegungen. In der Stadt und bei Einparken dagegen muss man etwas mehr kurbeln, braucht aber auch weniger Lenkkraft.
Preis: ab 23.823 Euro netto
23.823 Euro netto kostet der GTI, gut 500 Euro mehr als bisher. Dafür gibt's jetzt Xenonlicht zusätzlich zur Klimaautomatik, Radio, Parksensoren und den 17-Zöllern. Vielfahrer sollten ihrem Firmenwagen noch das elektronisch geregelte Fahrwerk gönnen. Im Comfort-Modus bügelt der Sportler die Fehler der Straßenbauer dann genauso effektiv aus wie der normale Golf.
Sogar an den Businesseinsatz hat VW gedacht: Das Navisystem ist nun für 86 Euro Aufpreis onlinefähig und liefert Echtzeit-Verkehrsdaten. Damit die schnelle Reise zum Kunden nicht vorzeitig im Stau endet.