Firmenauto Audi will in der Oberklasse angreifen

Audi will Abstand zu BMW und Mercedes-Benz in der Oberklasse verkürzen Foto: Bild: Audi

Audi will seine Oberklasse-Verkäufe steigern und damit den Abstand zu den Konkurrenten BMW und Mercedes-Benz verkürzen. "Bis 2015 wollen wir rund 400.000 Fahrzeuge verkaufen und sehen uns damit auf dem Niveau der Wettbewerber", sagte Audi-Vertriebsvorstand Peter Schwarzenbauer zum Ziel für die Oberklasse im Gespräch mit dem "Handelsblatt" (HB/Freitag). 2009 habe Audi 245.000 solcher Autos, die mehr als 50.000 Euro kosten, abgesetzt.Besonders große Sprünge will Audi in China und den USA machen. "In den USA wollen wir den Anteil der Oberklasse-Modelle an unseren Verkäufen von aktuell 17 Prozent bis zum Jahr 2015 nahezu verdoppeln", sagte Schwarzenbauer. "In China legen wir noch stärker zu. Dort wird unser Absatz in der Oberklasse überproportional wachsen - bis 2015 um 67 Prozent."Die ambitionierte VW-Tochter hat sich vorgenommen, an den deutschen Konkurrenten vorbeizuziehen. Zunächst liegt die Messlatte für 2015 bei insgesamt mindestens 1,5 Millionen Wagen. Daimler hat sich für Mercedes-Benz die gleiche Zielmarke gesetzt. BMW, der aktuelle Spitzenreiter im Premiumsegment, will bis 2012 auf 1,6 Millionen Wagen kommen. Im vergangenen Jahr waren die Fahrzeugverkäufe der Premiumhersteller krisenbedingt abgestürzt. In diesem Jahr laufen die teuren Wagen aber wieder blendend.Audis internationale Wachstumspläne kommen der Auslastung der deutschen Werke zugute. Denn die Oberklasse-Modelle werden nicht in China lokal produziert, sondern laufen in Deutschland vom Band. Wegen des überraschend hohen Auftragseingangs beim neuen A8 werde derzeit geprüft, "ob wir im zweiten Halbjahr in Neckarsulm die ein oder andere Sonderschicht fahren", sagte Schwarzenbauer. Große Hoffnungen setzt der Vertriebsvorstand auf den neuen A7, der zwischen dem Dienstwagen A6 und dem Chauffeurswagen A8 angesiedelt ist. "Vom A7 werden wir über die Lebenszeit insgesamt etwa 200.000 Fahrzeuge verkaufen." Dabei will der Manager vor allem Kunden von der Konkurrenz abwerben: Die "Eroberungsrate" erwartet Schwarzenbauer bei 70 Prozent.