Firmenauto E-Plus-Chef: Kartellverfahren wird lange laufen

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Das Missbrauchsverfahren des Bundeskartellamts gegen deutsche Handy-Anbieter wird sich nach Einschätzung von E-Plus einige Zeit hinziehen. „Der Fragenkatalog ist sehr umfangreich und die Auswertung wird bestimmt einige Zeit in Anspruch nehmen“, sagte E-Plus-Chef Thorsten Dirks am Dienstag in Düsseldorf der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Die Kartellwächter prüfen, ob die Marktführer T-Mobile und Vodafone D2 ihre Marktmacht ausgenutzt haben. Kunden der beiden Firmen könnten untereinander etwas günstiger telefonieren.

Angestrengt wurde das Verfahren von der E-Plus-Muttergesellschaft KPN <KPN.ASX> <KPN.ETR>, die auch in Belgien klagt. Dirks betonte, dass sich seine Unternehmen bereits seit drei Jahren für faire Rahmenbedingungen in Deutschland einsetze. Ziel sei es, den Kunden günstige Mobilfunkpreise anbieten zu können. Das Kartellamt hatte die Eröffnung des Missbrauchsverfahrens bestätigt, sich aber nicht zum Zeitrahmen geäußert.

E-Plus ist der am schnellsten wachsende Mobilfunkanbieter Deutschlands, der im Auftaktquartal seine Kundenbasis um knapp 600.000 auf 15,4 Millionen gesteigert hat. Kräftige Zuwächse weisen die Düsseldorfer auch bei Umsatz und Ergebnis aus. Für den weiteren Jahresverlauf demonstrierte Dirks Zuversicht: „2008 werden wir an den Erfolg von 2006 und 2007 anknüpfen.“

Durch den Zusammenschluss von Freenet <FNT.ETR> und Debitel zum größten Mobilfunkprovider zeigte sich Dirks unbeeindruckt. „Da haben sich zwei Kranke zusammengetan.“ Dies ändere nichts dran, dass das Modell der Serviceprovider nicht mehr tragfähig sei. Debitel und Freenet sind Zwischenhändler von Handy-Verträgen und kommen zusammen auf rund 19 Millionen Kunden.