Firmenauto Fahrbericht Nissan Cube

Was haben Jennifer Lopez und eine Bulldogge gemeinsam? Sie dienten beide Nissans Produktdesigner John Sahs als Designvorlage für den Cube. Und in der Tat erinnert der kantige Kleinwagen mit dem ungewöhnlichen Äußeren vorn besagter Hunderasse, im Heck allerdings die Kurven von Jaylo wiederzuerkennen, bedarf doch einiger Fantasie. Sei´s drum, eines ist dem Japanwürfel gewiss: Er fällt auf. Auf Testrunden durch Berlin jedenfalls drehten sich die Passanten regelmäßig nach ihm um. Besonders ins Auge fällt dabei die asymmetrische Heckpartie, bei der sich die hintere Scheibe auf der Beifahrerseite um die C-Säule herumzieht. Der Cube ist nicht neu, Nissan bietet die dritte Generation in Japan bereits seit 2008 an. Und das nach eigenen Angaben mit riesigem Erfolg. Im fernen Osten genieße er ähnlichen Kultstatus wie beispielsweise der Mini hierzulande. Von März an darf er sich nun in Westeuropa beweisen. Dabei will der Cube nicht allein mit Design, sondern auch mit praktischen Details überzeugen. Auf seinen 3,98 Meter Länge vermittelt ein für diese Klasse ungewöhnliches Raumgefühl - nicht zuletzt der Höhe von 1,67 Meter geschuldet. Zwar verspricht der Hersteller eine hohe Variabilität, aber außer Standardablagen hält dies nur die um 24 Zentimeter verschiebbare Rückbank. Ganz hinten eingerastet fasst der Gepäckraum 255 Liter, bei umgelegten Sitzen passen ordentliche 1.563 Liter rein. Die auf der Fahrerseite angeschlagene Heckklappe soll es ermöglichen, auch in engen Parklücken vom Straßenrand aus Dinge im Kofferraum zu verstauen. Der InnenraumAuch im Innenraum haben die Designer nichts dem Zufall überlassen. Das wellenartig geformte Cockpit sei einem japanischen Jacuzzi nachempfunden und soll Wohlfühlatmosphäre vermitteln. Beim ersten Einsteigen wähnten wir uns aber vielmehr in einem UPS-LKW. Zwar versucht der Instrumententräger dem Auge durch zweierlei Farben zu schmeicheln, die unendliche Hartplastiklandschaft trübt aber die Stimmung gehörig. Wenig komfortabel gibt sich auch das Lenkrad, das sich nur in der Höhe verstellen lässt. Die Sitze vermitteln den Eindruck, auf Omas Sofa zu sitzen, was auch ausdrücklich gewollt ist: Sie haben einen echten Federkern, insgesamt sind sie aber zu weich und die Sitzflächen zu kurz, als dass man es sich auch auf längeren Strecken darauf bequem machen könnte. Die MotorenEinen positiven Eindruck hinterlassen die beiden Motoren, die Nissan im Cube anbietet. Der 1,6 Liter große Benziner leistet 110 PS, womit sich der Wagen in jeder Situation souverän bewegen lässt. Der Verbrauch liegt bei durchschnittlich 6,6 Liter, das Aggregat erfüllt im Gegensatz zum 1.5dCi Euro 5. Dafür schluckt der Diesel nur 5,2 Liter. Durch den verhältnismäßig großen Radstand von 2,53 Metern sitzen die Räder sehr weit außen, was dem Cube einerseits zu einem durchaus knackigen Fahrverhalten verhilft, andererseits hoppelt er doch recht unsanft über Straßenunebenheiten. Der PreisSerienmäßig hat der kleine Nissan unter anderem ESP, eine manuelle Klimaanlage, sechs Airbags, ein Panorama-Glasdach und CD-Radio an Bord. Darüber hinaus gibt es drei Ausstattungspakete, die Schmankerl wie Leichtmetallfelgen, Navi oder Rückfahrkamera bereithalten. Neben einem Fünf- und Sechsgangschaltgetriebe gibt es im Benziner auch einen CVT-Automaten. Nissan will dieses Jahr insgesamt 2.000 Cube an den Mann bringen. Das klingt nach nicht viel, wird aber angesichts eines Einstiegspreises von happigen 15.126 Euro (ohne Mehrwertsteuer) schwer genug werden. Der Diesel kostet ohne Extras 16.807 Euro und ist damit ganze 504 Euro günstiger als ein VW Golf TDI (105 PS), der in einer ganz anderen Liga spielt. Vielleicht kauft sich Jennifer Lopez ja trotzdem einen Cube.