Firmenauto Mit dem Colt raus aus der Nische

Bei den Kleinwagen ist es wie überall: Die deutschen Hersteller beherrschen den breiten Markt, den Importeuren bleibt die Nische. Insofern fuhr der Mitsubishi Colt mit 2,8 Prozent Marktanteil mehr als einen Achtungserfolg ein. Doch die Japaner wollen mehr. Ihre Autos sollen weg vom Graue-Maus-Image.

Und so folgt nach nur viereinhalb Jahren Bauzeit auf Colt sechs die nunmehr siebte Generation. Mit deutlich geschärfter Optik. So übernimmt sie beispielsweise vom erst kürzlich neu aufgelegten Kompaktklassemodell Lancer den ausdrucksstarken Kühler, von Mitsubishi bezeichnenderweise Jetfighter-Nase genannt. 65 Prozent aller Teile sind neu am Colt, die Plattform allerdings stammt noch vom Vorgänger. Trotzdem wurde der Kleine um sieben Zentimeter gestreckt, bleibt mit 3,87 Metern aber immer noch ein paar Zentimeter kürzer als VW Polo oder Opel Corsa. Innen präsentiert er sich zeitgemäß schick mit viel genarbtem Hartplastik, das aber keinesfalls billig wirkt und einen anständig verarbeiteten Eindruck macht.

Trotz des gleich gebliebenen Radstands von 2,50 Metern sitzen auch hinten Erwachsene ganz bequem, ohne die Knie in die Rückenlehne von Fahrer oder Beifahrer bohren zu müssen. Beim Kofferraum hat der Colt etwas zugelegt, wobei 169 Liter doch etwas sehr dürftig sind. Zum Vergleich: Ein Opel Corsa packt 285 Liter. Seine clevere Seite zeigt der Kleine erst, wenn man die Rückenlehnen umlegt: Das ergibt einen komplett ebenen Laderaum, der auch mal für größere Transporte herhalten kann. Entsprechend dem sportlicheren Anspruch wurde auch das Fahrwerk überarbeitet. Gasfetischisten werden wohl am ehesten zum 150 PS starken, tiefer gelegten und straff gefederten Ralliart-Modell greifen. Diese sportliche Variante ist zudem erstmals auch als Fünftürer erhältlich und hat ESP in Serie (sonst 504 Euro extra). Als Brot-und-Butter-Auto reicht für das Leichtgewicht aber der 1.3 mit 95 PS, zumal der Diesel mangels Nachfrage gestrichen wurde. Der 1.3 zieht auch unten rum ausreichend an, lässt sich knackig schalten, bleibt auch in schnellen Kurven stoisch auf Kurs und hält sich akustisch dezent zurück. Alle Modelle bekamen zusätzlich einen Bremsassistenten sowie eine Schaltanzeige. Unter dem Namen Colt Clear Tec lassen sich ab nächstem Jahr die beiden Basismotorisierungen mit Start-Stopp-Automatik und einem energierückführenden Bremssystem bestellen. Damit soll der 1,1-Litermotor 115 und der 1.3 nur 119 g CO2 ausstoßen (Verbrauch: 4,9 beziehungsweise 5,0 Liter auf 100 km). Fazit Kleines Auto, cleveres Sitzkonzept, Mini-Durst und zurückhaltende Preispolitik. Dass der Colt in der ADAC-Pannenstatistik ganz vorne liegt, spricht zudem für ihn.    Downloads