Firmenauto Skoda Fabia: Viel Stauraum für wenig Geld

27.04.2009 Hanno Boblenz

Zu den begehrtesten Kleinwagen der privaten Käufer hierzulande gehört der Skoda Fabia. Firmenkunden und Fuhrparkbetreiber kennen indes seine Qualitäten schon lange. Im vergangenen Jahr belegte der kleine Tscheche laut Dataforce Rang zwei bei den Importmodellen. Der Grund dürfte in den inneren Werten des Autos liegen, der Besinnung von Skoda auf das Wesentliche. Der fünftürige Fabia ist bereits ab 8.638 Euro zu haben. Allerdings in einer ziemlich spartanischen Basisversion. Als Firmenwagen eignet sich wegen seines größeren Kofferraums eher der 504 Euro teurere Kombi. Es gibt ihn als nacktes Einstiegsmodell mit 60 PS für 9.142 Euro, ebenso wie in Vollausstattung als 1.9 TDI Elegance mit 105 PS starkem Dieselmotor für weniger als 17.000 Euro. Kopfairbags sind immer Serie, ESP zumindest für 252 Euro Aufpreis erhältlich. Für unseren Test wählten wir den Fabia Combi 1.4 mit 86-PS-Benzinmotor. In der Version Classic kostet er 11.420 Euro. Empfehlenswerter aber ist das nächste Ausstattungsniveau Ambiente für knapp unter 13.000 Euro. Dafür bekommt der Käufer gleich alle für einen vernünftig ausgestatteten Firmenwagen nötigen Extras wie elektrische Fensterheber, Klimaanlage, Tempomat oder CD-Radio. Außerdem lassen sich erst ab der Ambiente-Version etliche mehr oder weniger sinnvolle Extras dazubestellen. Doch nun zur Sitzprobe: Straffe Polster, selbst hinten ausreichend Platz für die Beine, genügend Kopffreiheit und Kopfstützen, die sich weit genug ausziehen lassen – hier spricht nichts dagegen, drei oder vier Mitarbeiter gemeinsam im Fabia Combi auf eine Dienstreise zu schicken. Ebenso luftig geht es im vorderen Teil des Autos zu. Zwar gewinnt der Fabia für seine Innenarchitektur keinen Schönheitspreis, dazu wirkt die Hartplastiklandschaft einfach zu nüchtern. Andererseits findet man sich auf Anhieb zurecht – VW lässt grüßen – stammen doch etliche Schalter aus dem Wolfsburger Teileregal. Gleich die erste längere Ausfahrt zeigt: Der Motor ist trotz des kleinen Hubraums keine schlechte Wahl. Zwar hat der Vierzylinder nicht den Biss eines Diesels und kommt, auch weil er nicht aufgeladen ist, erst ab 4.000 Umdrehungen so richtig in die Puschen. Aber er verzichtet darauf, nervig zu dröhnen, wie etliche andere Kandidaten in dieser Hubraumklasse. Untertourig gemächlich dahinrollen kann man auch – und wenn dem Motor am Berg oder beim Beschleunigen die Puste ausgehen sollte, greift man eben zum Schalthebel des präzise geführten, gut abgestuften Fünfganggetriebes und schaltet zurück. Im Test verbrauchte er 7,4 Liter, bei Richtgeschwindigkeit auf der Autobahn kann ein disziplinierter Fahrer Werte unter sieben Liter erreichen. Die Stunde der Wahrheit schlägt aber beim Ladetest. Selbst bei aufgestellten Rücksitzlehnen fasst sein Kofferraum 480 Liter, das sind 130 Liter mehr als beim fast gleich großen VW Golf, und nur 25 Liter weniger als im Golf Variant. Das Ganze für locker 2.500 beziehungsweise 3.800 Euro weniger. Dafür muss man damit leben, dass bei umgelegten Rücklehnen eine kleine Stufe im Kofferraum mit einem unschönen Spalt entsteht; dass sich die hinteren Kopfstützen nicht in der Lehne versenken lassen, sondern abgenommen werden müssen und dass die Unterseite der Rückbank ihren nackten Schaumstoff zeigt. Trotzdem: 1.460 Liter Kofferraumvolumen und 440 Kilo Zuladung sind ein Wort für einen Kleinwagen – Konkurrenten wie beispielsweise Renault Clio Grandtour oder Peugeot 207 SW bieten 200 Liter Stauraum weniger im Heck. Auch im Kapitel Betriebskosten patzt der Tscheche nicht. Für ab Juli zugelassene Autos beläuft sich die Kfz-Steuer auf 98 Euro. Und in Haftpflicht und Vollkasko ist der Fabia Combi 1.4 jeweils in die günstigen Typklasse 14 eingestuft, was auf geringe Unfallreparaturkosten schließen lässt. Tatsächlich summiert sich die Reparatur des FIRMENAUTO-Standardcrashs auf relativ bescheidene 3.608 Euro. Auch was den Werterhalt des Autos angeht, steht der Tscheche günstig da, zumal das aktuelle Modell erst im Dezember 2007 in den Handel kam.

Hanno Boblenz

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