Firmenauto Sound-Design für E-Mobile

Sound-Design bei Stromern Foto: Bild: Nicole Holzer

Bei Pkw mit Verbrennungsmotoren sind die Rollen klar verteilt. Ein Sportwagen sollte etwas zu laut und etwas zu ungestüm klingen, eine Limousine dagegen sanft und dezent. Und Kleinwagen klingen in den meisten Fällen unspektakulär. Mit den neuen E-Mobilen ändert sich das. Ob Tesla Roadster auf Basis der Lotus Elise oder Vernunftsauto Toyota Prius – im Elektrobetrieb herrscht vor allem Stille. Deshalb denken einerseits die Hersteller, andererseits aber auch die Gesetzgeber darüber nach, wie die neue Fahrzeuggattung auch akustisch auf sich aufmerksam machen kann. Wer den Edeltuner Brabus fragt, bekommt eine ganze Palette an Geräuschen für den Sportstromer Tesla zu hören. Die Bandbreite reicht vom wummernden Bass eines Big-Block-V8 bis zum futuristischen Warp-Geräusch vom Schlage eines Raumschiffs Enterprise. Für die Tuner steht ganz klar die emotionale Komponente im Vordergrund. Die Beschleunigung müsse spür- und hörbar sein. Jürgen Schenk, Entwickler bei Mercedes-Benz sieht solche Vorstöße allerdings mit gemischten Gefühlen. „Bislang ging es immer um Lärmschutz. Und jetzt sollen wir plötzlich absichtlich mehr Krach machen?“, sagt Schenk. Man werde aber alle kommenden Gesetzesvorgaben einhalten und wo nötig Lautsprecher und Warntöne einbauen. In Japan ist der Gesetzgeber bereits einen Schritt weiter. Bei immer mehr Hybriden und E-Mobilen laufen Fußgänger Gefahr, die Fahrzeuge zu überhören. Die Unfallgefahr steigt. In der japanischen Version des Toyota Prius sorgt ein lautes Brummen bis 25 km/h gesetzeskonform dafür, dass aus Fußgängern keine unfreiwilligen Mitfahrer werden. Nach eigenen Angaben stellt Nissan seiner Tochter Infiniti ein ähnliches System zur Verfügung. Im Frühjahr soll die in Deutschland neue M-Serie damit ausgestattet sein. „Damit sind wir hierzulande die Ersten, die so ein System zur Warnung von Fußgängern einsetzen“, sagt Wayne Bruce, Firmensprecher von Infiniti.