Führerscheinkontrolle per Google oder Apple Wie gut klappt die Kontrolle übers Smartphone?

Foto: Achim Geiger

Mit der richtigen App ist die elektronische Führerscheinkontrolle ein Kinderspiel. Wir haben uns die Angebote in den Software-Läden von Google und Apple angesehen.

Die Führerscheinkontrolle ist eine der wichtigsten Aufgaben im Management eines Fuhrparks. Soll die Überprüfung der Dienstwagennutzer regelkonform und revisionssicher, vor allem aber ohne Aufwand fürs eigene Unternehmen über die Bühne gehen, lohnt es sich, im Internet nach einer passenden Applikation Ausschau zu halten. Schließlich bieten diese digitalen Teufelskerle zu fast allen Lebensbereichen eine Lösung, die sich mit Download und Installation auf dem Smartphone realisieren lässt. Eine Suche mit den entsprechenden Schlüsselbegriffen in den Software-Läden von Google und Apple führt allerdings nur zu einer Handvoll Apps, die nach der ersten Sichtprüfung der Fahrberechtigung durch den Fuhrparkverantwortlichen eine zuverlässige Selbstkontrolle des Nutzers versprechen. Unterm Strich dürfte die digitale Auswahl aber höher ausfallen, weil der eine oder andere Anbieter seine App nur unter dem eigenen Markennamen einstellt.

Immerhin sind in den Stores der Branchenprimus LapID, Fleet Innovation und TCS Technology Content Services am Start, die jeweils zusammen mit Dekra, Aral und Euromaster ein Netz mit Prüfstellen zur physischen Kontrolle der Führerscheine vorhalten. Hier wie dort sind die Apps eine Ergänzung dieser Dienstleistungen. Eine Übersicht der Anbieter finden Sie hier. Einen Service, der sich auf die Bereitstellung der App fokussiert, bieten Incatec und Wollnik & Gandlau Systems

Verifizierung über QR-Codes

Aufbau und Funktion der Apps folgen im Hinblick auf die Prozesse rund um die Selbstkontrolle dem gleichen Schema. Standard sind die Schnittstellen zum Import der Fahrer- und Führerscheindaten, die Einladung des Fahrers zur Selbstkontrolle sowie ein Verfahren mit Eskalationsstufen, wenn er sich der Kontrolle verweigert. Weitere Features betreffen die Dokumentation und die Speicherung der Daten. Die entscheidende Leistung einer App liegt jedoch auf einem anderen Feld. Sie muss zur Klärung beitragen, ob es sich bei dem Dokument, das der Nutzer zur Kontrolle vorlegt, tatsächlich um einen echten Führerschein handelt.

Die Antwort auf diese Gretchenfrage geben die Apps von Fleet Innovation (App-Smartphone-Apply) und Incatec (E-Fcon) mithilfe eines holografischen QR-Codes, den der Fuhrparkverantwortliche auf den Führerschein aufklebt. Beispiel E-Fcon: Der Dienstwagenfahrer scannt mit dem Smartphone das QR-Siegel und fotografiert sein Bild auf dem Führerschein ab. Die Daten übermittelt die App an das Webportal des Anbieters, wo automatisch die Überprüfung des QR-Codes erfolgt. Die E-Flotte-App von TCS wiederum nutzt die Videofunktion eines Smartphones. Auf diese Weise entsteht ein Short Clip der Vorder- und Rückseite des Führerscheins, dessen Echtheit Mitarbeiter des Unternehmens im Rahmen einer optoelektronischen Überprüfung verifizieren können

Apps nutzen Sicherheits-Hologramme

Auch die Sicherheitsfunktionen des EU-Kartenführerscheins lassen sich für eine Echtheitsprüfung nutzen. LapID verwendet bei der Driver App die Hologramme auf der Vorderseite. Der Anwender nimmt eine Serie von Bildern auf, die anschließend via Internet an das Serviceportal von LapID gehen. Dort überprüfen Mitarbeiter anhand der Aufnahmen die Echtheit des Führerscheins.

Eine elegante Lösung bietet der Drivers Check von Wollnik & Gandlau Systems. Die App macht sich die Sicherheitsfunktion des Hologramms auf der Rückseite des Kartenführerscheins zunutze. Im Prinzip simuliert dieses Verfahren eine manuelle Prüfung des Hologramms, bei der man den Führerschein von einer Seite zur anderen dreht. Der Charme dieser App: Die Intelligenz zu der Analyse der Bilder sitzt in der App selbst. Bestätigt sich die Echtheit des Führerscheins, löscht die App die Daten sofort wieder und sendet an das Rechenzentrum lediglich die Information, dass die Kontrolle erfolgt ist. Mit derzeit rund 60.000 Fahrern ist das System bereits ein Big Player der Branche.