Fuhrparkmanagement Diese Dienstleister organisieren Ihre Flotte

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Viele Firmen besitzen kaum Kapazitäten, um ihre Flotten optimal zu führen. Outsourcing könnte die Lösung sein. Wir zeigen, wer was bietet.

Zugegeben, die Angebote scheinen auf den ersten Blick zu überzeugen – und die Vorstellung, nichts mehr mit Fuhrparkmanagement zu tun zu haben und gleichzeitig Kosten zu sparen, klingt verlockend. Sinkende Budgets, komplizierte Sachverhalte und eine dünner werdende Personaldecke gehören zum Alltag vieler Flottenbetreiber. Um die vielfältigen Anforderungen des Fuhrparks in den Griff zu bekommen, suchen Fuhrparkleiter immer öfter Unterstützung bei externen Dienstleistern.

Newcomer Ari Fleet steigt groß ein

Das zeigt auch unsere aktuelle Marktübersicht. Car Professional Fuhrparkmanagement (CPM), Fleetcar+ Services Community, Lease Plan sowie Sixt Mobility Consulting verbuchen im Vergleich zum letzten Jahr deutliche Zuwächse.  Nicht in der Tabelle aufgeführt ist Anbieter Fleet.art. Grund: Das Unternehmen ist erst seit  Herbst am Start. Vom wachsenden Markt wollen auch Newcomer Carmobility und der aus den USA stammende Global Player Ari Fleet profitieren. Kurzerhand kaufte Ari Fleet die Bestände von HPI Fleet & Mobility und Fleetlevel+ auf. Nun betreut das Unternehmen nach eigenen Angaben in Deutschland mehr als 23.000 Fahrzeuge und europaweit über 100.000 Einheiten.

"Ziel ist es, unseren Kunden in Deutschland dieselben Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen, die wir im Bereich aktives Flottenmanagement Firmen in Nordamerika und Großbritannien anbieten", sagt Chris Conroy, Executive Vice President von Ari Fleet. Die Experten gehen davon aus, dass der Bedarf an internationalen Dienstleistungen künftig steigen wird. Auch weil sich Flottenbetreiber für ihre Aufträge bessere Konditionen erhoffen.

Ziel ist die einheitliche Abwicklung aller Fuhrparkprozesse

Außerdem laufen Unternehmen, die mit unterschiedlichen Leasinggesellschaften und weiteren Dienstleistern zusammenarbeiten, schnell Gefahr, den Überblick zu verlieren – vor allem wenn die Flotte europaweit unterwegs ist. Doch auch ­ohne grenzüberschreitende Geschäfte müssen im Arbeitsalltag unterschiedliche Ansprechpartner, Prozessabläufe und Reportings unter einen Hut gebracht werden, um eine einheitliche Abwicklung zu gewährleisten.

Das ist aufwendig und der Koordinationsaufwand kann unterm Strich schnell teuer werden. Vor diesem Hintergrund kann sich die Entscheidung für externes Fuhrparkmanagement durchaus lohnen. "Deshalb wünschen sich ­immer mehr Fuhrparkkunden einen ­Mobilitätspartner, der mehr leistet als nur die Verwaltung der Fahrzeuge und die Betreuung der Nutzer", erklärt Thomas Emmert, Geschäftsführer von Sixt Mobility Consulting.

Große Summen können relativ schnell beim Einkauf eingespart werden. Dafür nutzen viele Anbieter bei Ausschreibungen sogenannte Multi-Bidding-Systeme. Dahinter verbirgt sich eine Zusammenarbeit mit mehreren Leasinggesellschaften. Der Kunde legt im Vorfeld fest, welche Leasinggesellschaften in die Ausschreibung aufgenommen werden. Daraufhin schreibt die Fuhrparkmanagementgesellschaft im Rahmen eines einheitlichen Service-Levels die künftigen Firmenwagen aus. Der günstigste Anbieter erhält den Zuschlag.

Kosten lassen sich um 15 Prozent senken

Vor allem der Bedarf an der Bündelung verschiedenster Fuhrparkprozesse und an technisch aufwendigen und transparenten Multi-Bidding-Systemen zieht an. Dabei dreht sich alles um die Gesamtkosten – die Total Cost of Ownership (TCO). Die Experten gehen davon aus, dass sich bei optimalem Fuhrparkmanagement die Kosten zwischen zehn und 15 Prozent senken lassen. 

Weitere Einsparpotenziale finden sich, wenn man bereits bestehende Verträge entbündelt und die Dienstleistungen von dritten günstigeren Partnern übernimmt. Dazu nutzen alle Anbieter sogenannte Multisupply-Konzepte, die den günstigsten Anbieter anzeigen. "Neben allen technischen Möglichkeiten und Innovationen sind es die Spezialisten der CPM, die im Tagesgeschäft gewährleisten, dass der Fuhrpark stetig einem Optimierungsprozess unterworfen ist", meint Thomas Araman, Geschäftsführer Car Professional Management (CPM).

Ein weiterer Baustein könnten Telematikanwendungen sein. "Grundsätzlich sollte der Bereich Telematik nicht als eine abgegrenzte Lösung innerhalb des Fuhrparks fungieren, die zielgerichtete Integration einer Telematiklösung in den Gesamtprozess birgt das größtmögliche Optimierungs- und somit Rationalisierungspotential", sagt Dr. Peter Schimitzek, Vorstandsvorsitzender von CSB-System. So viel Kostenersparnis und Service sind natürlich nicht umsonst. Je nach Leistung und Flottengröße staffeln sich die Gebühren der Anbieter.

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