Geschäftsreiseverband Share Economy wird kaum genutzt

Foto: Car2go


Bei Dienstreisen hält sich die Begeisterung für Car2go, Flinkster, Uber oder das Übernachtungsportal Airbnb in Grenzen. Viele Unternehmen verbieten die Nutzung.


Share Economy-Angebote werden vom Geschäftsreisemarkt nur verhalten angenommen. Dies zeigen die Ergebnisse der VDR-Geschäftsreiseanalyse 2015. "Die derzeit viel diskutierte Öffnung des Reisemarkts hin zu Share Economy-Diensten hat sich noch nicht auf den Geschäftsreisemarkt ausgewirkt", sagt Dirk Gerdom, Präsident des deutschen Geschäftsreiseverbands VDR. Kritisch bewerten die Befragten auch Open Bookings im Travelmanagement. Risiken sehen die Travelmanager hier etwa bei der Datensicherheit oder dem Reporting.

Travelmanager stehen diesen Angeboten skeptisch gegenüber

Carsharing-Dienste sind bei fast allen Geschäftsreiseverantwortlichen in Unternehmen mit mehr als 1.500 Mitarbeitern bekannt. Auch die anderen Angebote rund um "Share Economy" wie Vermittlungsplattformen für Unterkünfte und Fahrdienste kennen bereits drei Viertel der Befragten. Die Begeisterung unter ihnen hält sich indes noch in Grenzen – so lässt mehr als die Hälfte der Unternehmen keine Buchungen von Autos solcher Anbieter wie DriveNow, Car2go oder Flinkster zu. Zudem ist es nur in etwa jeder dritten Firma erlaubt, die Übernachtung über Airbnb zu buchen oder einen Ride Sharing-Dienst wie Uber zu ordern. "Share Economy kann eine Alternative zu klassischen Hotels oder Taxidiensten sein", sagt VDR-Präsident Gerdom. "Die Travelmanager stehen diesen Angeboten bisher skeptisch gegenüber. Es ist jedoch sicherlich sinnvoll, die Vor- und Nachteile dieser Angebote zu kennen und für die Nutzung Regeln zu definieren."

Open Booking wird als Gefahr für Datensicherheit wahrgenommen

Die Mehrheit der Travelmanager in großen Unternehmen sieht es kritisch, wenn die Buchungsentscheidung beim Geschäftsreisenden liegt. So fürchten 96 Prozent der Befragten bei Open Bookings um die Datensicherheit. Ähnlich schätzen die Travelmanager in diesem Zusammenhang auch die Themen Steuerung des Reisevolumens, Reporting oder Transparenz ein. "Geschäftsreisedaten sind sensible Unternehmensinformationen. Bei der Nutzung einer offenen Buchungsplattform hat der Travelmanager keine Kenntnis d arüber, wie die Daten weiterverarbeitet werden", sagt VDR-Präsident Gerd om. Die Befragten nehmen im Open Booking aber auch Chancen wahr: Etwa jeder Vierte sieht die Möglichkeit, Einsparungen zu erzielen. Mehr als 80 Prozent verbinden damit die Option, individuelle Wünsche des Geschäftsreisenden besser zu berücksichtigen. Gerdom: "Open Booking kommt dem aktuellen Trend entgegen, den Geschäftsreisenden und seine Bedürfnisse immer mehr in den Mittelpunkt der Reiseorganisation zu rücken."