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Kia Pro Ceed GT Sportskanone im Kompaktformat

Kia Pro Ceed GT Foto: Kia 3 Bilder

Kia bietet mit dem Pro Ceed GT einen echten Sportler in kompakter Preislage an.

Das ist eine Ansage, mit der Kia da um die Ecke kommt: 50 Prozent mehr Leistung und 60 Prozent mehr Drehmoment als der brave Pro Ceed hat der Pro Ceed GT. Genauer gesagt ist es eine Kampfansage: Hatten die Koreaner ihre deutschen Vorbilder bislang vor allem mit Qualität, viel Technik für wenig Geld und einem spektakulären Design bedrängt, versuchen sie es zum ersten Mal auch mit Sportlichkeit. Wo früher schon bei mageren 135 PS Schluss war, stehen dann plötzlich 150 kW/204 PS im Datenblatt und treiben dem Fahrer ein breites Grinsen ins Gesicht. Erst recht bei Preisen ab 19.319 Euro netto.

Wenn bis zu 265 Nm an den Vorderrädern packen, fühlt sich der Pro Ceed plötzlich ganz leicht an. Nur kurz spürt man ein Turboloch, dann setzt der Lader ein und reißt den Wagen förmlich nach vorn. Der Drehzahlmesser schnellt in die Höhe, die Gänge knallen nur so durchs Getriebe und in 7,7 Sekunden wischt die Tachonadel über die 100er Marke. Wer dann auf dem Gas bleibt, kann die Hackordnung in der Kompaktklasse ein wenig durcheinander bringen – denn Schluss ist jetzt erst bei 230 km/h. Verstärkt wird das Herzrasen noch von einem Soundgenerator, der den Innenraum über spezielle Boxen flutet.

Kräftiger Motor und strammes Fahrwerk

Der potente Motor zahlt aber nur die halbe Miete. Die andere zahlt ein deutlich strammeres Fahrwerk, eine standfeste Bremse und eine Lenkung, bei der die Sporttaste jetzt endlich einen Sinn ergibt. Näher am Asphalt und mit spürbar besserem Halt wird der koreanische GTI so zu einer Asphalt-Fräse erster Güte.

Ganz kann er mit seinem großen Vorbild aus Wolfsburg trotzdem nicht mithalten. Vor allem liegt das daran, dass die Koreaner es beim normalen Fahrwerkstuning belassen, während VW die elektronisch geregelte Differentialsperre einbaut und den Kompakten so zum König der Kurven macht, mindestens 16 PS mehr und etwas höheres Spitzentempo inklusive. Allerdings hat das auch seinen Preis: Für den GTI aus Wolfsburg zahlt man mindestens 22.964 Euro netto.

Beim Design trägt der GT etwas dicker auf – schließlich müssen sich die Koreaner ihre Reputation auf der Überholspur erst noch verdienen: breitere Schweller, größere Spoiler, markante Recaro-Sitze und vor allem ein spektakuläres Tagfahrlicht das dem Kia förmlich die Spur freibrennt.  Ganz kompromisslos geben sich die Koreaner der Raserei dann aber doch nicht hin: Den normalen Ceed-Fünftürer nehmen sie auch in der Sportversion ins Programm. Ein bisschen Vernunft muss schließlich sein.