Ladungssicherung Gepäck im Pkw stellt hohes Risiko dar

Umzug, Ladung Foto: Dariusz T. Oczkowicz

Bei der Ladungssicherung gelten für Pkw die gleichen Vorschriften wie für Transporter. Nicht nur aus rechtlichen Gründen sollte man sich daran halten.

Bei einem Auffahrunfall werden herumliegende Gegenstände in Autos zu einer großen Gefahr. Eine Faustformel besagt: Ungesicherte Ladung wird bei einem Frontalcrash aus Tempo 50 auf das 50-Fache des eigenen Gewichts beschleunigt. Da entwickelt sich sogar ein Handy zum tödlichen Geschoss. Bei Fuhrparkleitern spielt das Thema Ladungssicherung zwar in der Transporterflotte eine große Rolle. Dass laut Straßenverkehrsordnung aber auch Pkw die Richtlinien einhalten müssen, vergessen viele Chefs.

Gerade Kombis, aber auch SUV und Vans eignen sich sowohl zur Personenbeförderung als auch für den Transport von allerlei Gegenständen. Um die Vorschriften einzuhalten, reicht es aber nicht aus, einfach die Sitze umzulegen und nur bis zur Kopfstütze hoch zu stapeln. Das Deutsche Institut für Normierung gibt vor, dass neben festen Rückenlehnen auch Zurrpunkte sowie Netze oder Gitter vorhanden sein müssen (DIN 75420).

An dieser Richtlinie orientieren sich auch die Automobilhersteller, welche die Sonderausstattung ihrer Pkw deshalb um Ordnungssysteme für den Kofferraum erweitert haben. Die Straßenverkehrsordnung formuliert diese Anforderungen noch etwas präziser: Die Ladung ist so zu sichern, "dass sie selbst bei einer Vollbremsung oder einer plötzlichen Ausweichbewegung nicht verrutschen, hin- und herrollen, herabfallen oder vermeidbaren Lärm erzeugen kann" (§ 22 Absatz 1 StVO).

Bei schlecht gesicherter Ladung kürzen Versicherungen ihre Leistungen

Wer mit vielen kleinen Gegenständen hantieren muss, der hat mit den Werksausführungen meist zu kämpfen. Die Halterungssysteme bestehen in der Regel nur aus zwei Schienen und einer Alu-Stange, die sich verschieben lässt. Unterschiedlich große Gegenstände lassen sich so nur schwer sichern. Genau an diesem Punkt setzen Fahrzeugausbauer wie beispielsweise Sortimo an, die Ladungssysteme für Transporter und eben auch Pkw anbieten.

"Wir haben mit Car-Mo ein Ladesicherungssystem entwickelt, das nicht nur die Vorschriften einhält, sondern auch flexibel und schnell zu handhaben ist", sagt Thomas Kratschmann, Leiter des Qualitätsmanagements von Sortimo. "In einzelne Boxen kommt alles rein, was eine Gefahr darstellt." Fuhrparkleiter, die ihre Mitarbeiter mit schlecht gesicherter Ladung auf die Straße schicken, riskieren nicht nur deren Gesundheit, sondern verstoßen auch gegen ihre Fürsorgepflicht gegenüber den Mitarbeitern.

Es gehört zu den Aufgaben des Flottenmanagers, die Fahrer in die Vorschriften einzuweisen und durch Stichproben zu kontrollieren. Bei mangelnder Ladungssicherung droht zudem ein Bußgeld der Polizei. Sollte es im schlimmsten Fall zu einem Unfall kommen, kann die Versicherung darauf hinweisen, dass die Ladung nicht ordnungsgemäß gesichert war. Bei regelmäßigen Verstößen können Versicherungen ihre Leistungen kürzen. Darüber hinaus sollten Unternehmen bedenken, dass Schäden, die durch starkes Bremsen entstehen, keinen Unfallschaden darstellen. Sie sind als Brems- und Betriebsschäden vom Versicherungsschutz in der Kasko ausgeschlossen.