Marktübersicht Leasing Der Leasingmarkt 2014

Flotte Foto: Skoda

Der Leasingmarkt zeigt sich trotz mieser Zulassungszahlen weiterhin stabil. Zahlen, Fakten und Angebote der wichtigsten Anbieter finden Sie in unserer großen Marktübersicht.

Verschärfte Refinanzierungsbedingungen, geänderte Leasingbilanzierung und neue Mobilitätsanforderungen ­stellen die Leasinggesellschaften vor große Herausforderungen. "Der schwache Automarkt hat unser Neugeschäftswachstum ausgebremst", sagt Martin Mudersbach, Präsident des Bundesverbands deutscher Leasingunternehmen (BDL). Nach einem schwachen ersten Halbjahr stabilisierte sich die Lage in der zweiten Jahreshälfte. So können etwa die Mitglieder des Verbands der marken­unabhängigen Fuhrparkmanagement­gesellschaften (VMF) 2013 auf ein Plus von 5,6 Prozent blicken.

Während sich einige Leasinggesellschaften wie Arval, DB Fuhrparkservice oder FFS eher auf Konsolidierungskurs befanden, gibt es in unserer Marktübersicht durchaus Ausreißer nach oben: So verbuchte etwa Sixt Leasing ein sattes Plus von 22,5 Prozent, Alphabet Business Mobility wuchs um 11,5 Prozent und ­Athlon Car Lease legte im vergangenen Jahr um 11,3 Prozent zu.

Gut scheint auch das Geschäft der Autobanken zu laufen, allerdings lagen die abschließenden Zahlen für 2013 bei Redaktionsschluss noch nicht vor. Jedoch vermeldete der Arbeitskreis der Autobanken (AKA) für das schwierigere erste Halbjahr ein Wachstum von drei Prozent.

Autobanken dominieren den Markt

Ihre Rolle als Absatzkanal für die Hersteller spielten die Autobanken brillant: Allein in den ersten sechs Monaten brachten sie mehr als 610.000 neue Fahrzeuge im Wert von über 14,6 Milliarden Euro durch Leasing oder Finanzierung auf die Straße. "Mehr als vier von zehn Neuwagen werden aktuell über die Institute des Arbeitskreises finanziert oder verleast", erklärt Dr. Michael Reinhart, AKA-Sprecher. Der Wert aller betreuten Finanzierungs- und Leasingverträge lag in der ersten Jahreshälfte bei rund 90,7 Milliarden Euro.

Entsprechend dominieren die herstellerabhängigen Leasinggesellschaften die aktuelle Marktübersicht. Allein Volkswagen Leasing hat mehr als eine Million Fahrzeuge (plus 6,1 Prozent) unter Vertrag und ist damit vor Daimler Fleet ­Management mit knapp 283.000 Ein­heiten (plus 1,5 Prozent) klar die Nummer eins. Auf dem dritten Platz landet mit der Deutschen Leasing Fleet der erste hersteller­unabhängige Anbieter mit etwas über 143.000 Fahrzeugen (plus 4,6 Prozent).

Gleichwohl generieren die Captives ­ihre Dominanz nicht allein durch Leasing und Full-Service-Angebote. So rückt das Geschäft mit Dienstleistungen rund um die Mobilität weiter in den Fokus.

Neben umfassenden Versicherungs­angeboten und Mietwagen wittern die Konzerne im Bereich Corporate Carsharing gute Möglichkeiten. Nach Alphacity von BMW und der Kooperation von Sixt ­Leasing mit Peugeot und Citroën (PSA) sowie Flinkster stieg nun auch Daimler Fleet Management im Februar ins ­Corporate Carsharing ein.

Wachstumsmotor Europa

Vielversprechend zeigt sich der europäische beziehungsweise globale Markt. Entsprechend steigern viele Leasing­gesellschaften ihre Präsenz. Mercedes will bis 2018 bis zu 500 Millionen Euro ins Europa-Business investieren. Allein im vergangenen Jahr legte der europäische Vertragsbestand um acht Prozent zu. Insgesamt verzeichnet der europäische Kfz-Leasingmarkt laut europäischem Dachverband Leaseurope einen Zuwachs von 5,2 Prozent. Als Wachstumstreiber gelten unter anderem Märkte wie Großbritannien oder Benelux. "Zudem erholen sich auch einige der schwächeren Volkswirtschaften vom niedrigen Investitionsniveau der vergangenen Jahre", sagt Jurgita Bucyte, verantwortlich für das Referat Statistics & Economic Affairs bei Leaseurope.

Aussichten für 2014

Gleichwohl macht sich auch beim BDL vorsichtiger Optimismus breit. Aufgrund guter wirtschaftlicher Prognosen erwartet der Verband für 2014 einen Wachstumsschub. Schließlich lässt die Investitionszurückhaltung einen erheblichen Rückstau vermuten. Wenn sich die Konjunktur weiter erholt, rechnen die Experten mit einem Plus von sieben Prozent. Dennoch gibt es nicht nur eitel Sonnenschein. So kritisiert der BDL-Präsident die verschlechterten Rahmenbedingungen für Leasinganbieter. Eine beachtliche Zahl von kleinen und mittleren Gesellschaften habe bereits kapituliert.

Ebenso kritisch blickt der VMF auf das laufende Jahr. "Investitionen hängen stark von einer stabilen Entwicklung der Unternehmen und des wirtschaftlichen Umfelds ab", erklärt VMF-Chef Michael Velte. Zurückhaltende Investitionsneigung und Überkapazitäten der Hersteller würden den Wettbewerb verstärken und die Gebrauchtwagenpreise unter Druck setzen. Aus diesen Gründen geht der VMF davon aus, dass die Leasingbranche 2014 eher stagniert als wächst.

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