Ein Facelift bringt meist mehr Leistung und eine neue Optik. Nicht so beim Mazda 2. Der Kleinwagen wird vor allem unter dem Blech modernisiert.
Wenn ein Kleinwagen über Nacht rund zehn Prozent teurer wird, muss der Hersteller doch einiges verbessert haben. Im Falle des Mazda 2 sind die Neuerungen noch nicht einmal sofort zu sehen, denn das Wichtigste ändert sich unter der Motorhaube. Der dort verbaute 1,5-Liter-Benziner ist künftig nur noch mit 75 oder 90 PS Leistung zu haben, zu Preisen ab 11.925 Euro (Skyactiv-G 75) beziehungsweise mit etwas besserer Ausstattung ab 14.193 Euro (Skyactiv-G 90; alle Preise netto). Die 115-PS-Version des Benziners entfällt mangels Nachfrage.
Zusätzlich wird der Motor elektrifiziert. Das i-Loop genannte 22,5-Volt-System setzt Mazda bereits in anderen Modellen ein. Beim Abbremsen wird Strom gewonnen und in einem kleinen Kondensator gespeichert. Beim Beschleunigen oder Anfahren wird die Energie wieder abgegeben und spart so Kraftstoff. In Werten bedeutet das: Der Motor verbraucht nun nach WLTP 5,3 Liter, also 0,4 Liter weniger als der Vorgänger, bei 120 g CO2/km. Ob man diese Verbräuche in der Praxis aber tatsächlich schafft, hängt gerade beim Mazda 2 stark vom Fahrer ab.
Da der Motor keinen Turbo hat und die Gänge sehr lang übersetzt sind, ist man versucht, ihn kräftig zu drehen, damit es vorwärts geht. Denn während VW Polo, Ford Fiesta oder Renault Clio ihren kleinen Motörchen mit Turboladern auf die Sprünge helfen, setzt Mazda auf Hubraum. Tatsächlich kann man mit dem 1,5-Liter-Motor gut untertourig rollen. Beschleunigen ohne Zurückschalten aber nicht. Und der sechste Gang ist so lang übersetzt, dass man kaum Tempo 100 damit halten kann. Kein Wunder, dass der Bordcomputer nach einer gemächlichen Überlandfahrt einen Verbrauch von 6,3 Litern anzeigte.
Ansonsten haben sich die Japaner bei der Modellpflege vor allem der Assistenzsysteme angenommen. Beispielsweise bekommt der kleine Mazda als erster Kleinwagen adaptive Matrix-Scheinwerfer, die ihren Lichtpegel der Verkehrssituation anpassen. Sein Notbremssystem mit Fußgängererkennung funktioniert nun auch nachts und bis 80 km/h. Es stoppt den Wagen sogar, wenn beim Rückwärtsfahren ein Fußgänger vors Heck läuft oder der Fahrer zu forsch in die Parklücke stößt. Verkehrszeichenerkennung, 360-Grad-Kamera, Totwinkelwarner, Head-up-Display –im 2er fährt Mazda ein Sicherheitsprogramm auf, das oft nur größere Modelle an Bord haben.
Allerdings gibt’s all das nur für die teuerste Ausstattungsstufe Sports-Line, was den Preis des 90-PS-Modells auf über 16.500 Euro treibt. Im direkten Vergleich zur Konkurrenz ist das angesichts der vielen anderen Extras des Sports-Line (Klimaautomatik, Sitz- und Lenkradheizung, Parkassistent, Smartphone-Anbindung etc.), vor allem aber wegen der hochwertigen Verarbeitung immer noch fair – auch nach der Preiserhöhung.