Beim neuen Mazda 6 gibt es keinen Kombiaufschlag mehr. Doch die dritte Generation des Mittelklassewagens bietet weit mehr.
Deutschland ist Kombiland. Deshalb kommt die Nachricht, dass Mazda beim 6er keinen Kombiaufschlag mehr verlangt, bei Flottenkunden gut an. Die sollen nämlich das Gros der Käufer stellen, schließlich will Mazda das Geschäft mit Gewerbekunden kräftig ausbauen. Dabei dürfte auch die neue Acht-Jahres-Garantie das Vertrauen der Käufer in die Marke stärken.
Andererseits, große Bedenken, dass ihr neues Baby nicht ankommt, müssten die Japaner nicht haben. Formal bietet er erst mal alles, was ein vernünftiger Kombi in der Passat-Klasse haben muss: Er sieht wirklich gut aus, von vorne sogar richtig sportlich und bietet rundum viel Platz, sodass Kollegen auch mal gerne hinten Platz nehmen. Außerdem ist der Kofferraum im Vergleich zum nicht gerade kleinen Vorgänger nochmals auf 522 bis 1.664 Liter gewachsen.
Die Diesel schaffen Euro 6 ohne Adblue
Dazu kommen sparsame Diesel, für die Mazda endlich auch eine Automatik anbieten kann. Außerdem schaffen die Diesel schon Euro 6, und zwar ohne die für den Fahrer umständliche Lösung mit Ad-blue-Zusatz.
Auch bei der ersten Ausfahrt kann der 2,2 Liter große Selbstzünder mit bulligem Antritt und äußerst kultiviertem Lauf überzeugen. Der Flüsterdiesel ist ein echtes Sahnestück und harmoniert bestens mit der neuen Sechsgang-Automatik. Außerdem fährt sich der 6er ganz leichtfüßig, was auch am geringen Gewicht liegen dürfte. Leichtbau ist eine der Säulen des Spritsparkonzepts Skyactiv. Der Mazda bringt samt Fahrer nur 1.500 Kilo auf die Waage, fast 100 Kilo weniger als der VW Passat Kombi und über 200 weniger als ein Opel Insignia. Seine sportlichen Gene verheimlicht auch der neue 6er nicht, doch er gibt sich spürbar langstreckentauglicher und rückenschonender als der von vielen Außendienstlern als zu hart empfundene Vorgänger.
Mit dem Modellwechsel können nun auch 6er-Fahrer auf eine Reihe neuer Assistenzsysteme vertrauen. Totwinkel- und Spurhalteüberwachung sowie ein radargestützter Tempomat sind erhältlich. Der Abstandsregler ist zudem mit einem Auffahrwarner gekoppelt. Ergänzt wird das System von einer bis 30 km/h aktiven City-Notbremsfunktion.
Die Basisausstattung kommt bereits mit Klimaanlage, Audisystem und 17-Zoll-Rädern. Trotzdem sollte man 1.680 Euro drauflegen. Denn in der Ausstattung Center Line sind Bluetooth, Lederlenkrad, Klimaautomatik, Tempomat und vieles mehr an Bord, was man im Firmenwagen nicht missen will. Außerdem kann man die empfehlenswerte Automatik (1.512 Euro) sowie das voll integrierte Tom-Tom-Navi (420 Euro) erst ab diesem Niveau bestellen. Ebenso die praktische Laderaumabdeckung, die beim Öffnen der Heckklappe mit nach oben schwingt. Denn wenn schon Kombi, dann richtig.
Mazda i-Eloop Rekuperation 2.0
Licht, Scheibenheizung, Radio: Elektrische Verbraucher ziehen bis zu zehn Prozent der Motorenergie. Im Mazda 6 wird die beim Bremsen gewonnene Energie in einem etwa 50 cm großen Kondensator gespeichert und bei Bedarf sofort wieder abgegeben. Der Kondensator ist innerhalb sechs Sekunden voll geladen und nimmt genügend Energie auf, um alle Verbraucher eine Minute lang mit Strom zu versorgen. Das spart Sprit, da die Lichtmaschine in dieser Zeit nicht angetrieben werden muss.