Mazda hat den CX-3 sanft überarbeitet. Auf den ersten Blick ist am kleinen SUV kaum etwas neu, doch auf der Testfahrt fanden wir viele Verbesserungen vor allem bei den Motoren.
Seit 2015 fährt der CX-3 in der Klasse der kleinen SUV um die Gunst der Kunden. Mit 4,28 Metern ist er etwa so lang wie ein Kompaktwagen, und auch in der Höhe ragt er kaum weiter auf als der Golf. Nun nutzt Mazda die aktuelle Umstellung auf die neue Abgasnorm Euro 6d-Temp für ein Facelift des CX-3. Das Auto ist für die Japaner auf dem deutschen Markt wichtig: Nach dem größeren CX-5 landet er auf dem zweiten Platz im internen Verkaufsranking. Insgesamt stellen die beiden SUV über die Hälfte der europäischen Verkäufe.
Neuer Diesel schafft Euro 6d-Temp ohne Adblue
Mit dem CX-3 spricht Mazda bevorzugt Privatkunden an, doch auch kleine Flotten haben die Strategen im Blick. Auch deswegen haben die Ingenieure den einzigen angebotenen Dieselmotor gründlich überarbeitet. Wohl auch, weil sich zuletzt weniger als fünf Prozent der Kunden für ihn entschieden. Künftig hat der Motor eine Cola-Dose mehr Hubraum, bietet so 1,8 Liter verteilt auf vier Zylinder. Das soll die Stickoxidemissionen im Rahmen halten und bringt nebenbei zehn PS mehr. Die so zur Verfügung stehenden 115 PS genügen im Alltag vollauf, allein von den gleichzeitig versprochenen geräuschdämmenden Maßnahmen kommt im Innenraum nicht so viel an. Der Diesel geht mit 270 Newtonmetern schon kräftig voran, brummt dabei aber vernehmlich. Zudem kann selbst der Turbolader mit variabler Turbinengeometrie ein leicht verzögertes Ansprechen in Verbindung mit dem knackig zu schaltenden Sechsganggetriebe nicht verhindern. Abhilfe schafft die ebenfalls sechsstufige Automatik, die die Verzögerung kaschiert. Immerhin schafft der neue Motor die strengste Abgasnorm ohne Adblue-Zusatz nur mit Hilfe eines Stickoxidkatalysators.
Benziner ohne Ottopartikelfilter
Auch bei den Benzinern schafft es Mazda durch innermotorische Maßnahmen auf eine zusätzliche Abgasreinigung zu verzichten. Der Zweiliter-Vierzylinder kommt nach wie vor ohne Turbolader mit 121 oder 150 PS, wobei Letzterer grundsätzlich mit Allradantrieb ausgerüstet ist. Der schwächere treibt nur die Vorderräder an und erweist sich im Fahrtest als passende Motorisierung für den 1,3 Tonnen leichten CX-3. Durch einen höheren Einspritzdruck schafft Mazda eine feinere Spritzerstäubung und damit weniger Feinstaubemissionen. Nachteil ist das für einen Benziner harte Laufgeräusch, das vor allem bei höheren Drehzahlen zutage tritt.
Von außen fallen die Änderungen nur echten Mazda-Experten auf. Das muss kein Nachteil sein, immerhin kann der CX-3 seit seinem Marktstart mit gelungenen Proportionen überzeugen. Neu gestaltet sind Schürzen, Leuchten und der Kühlergrill. Am meisten fallen dabei die Scheinwerfer auf, die künftig auf Wunsch sogar per Matrix-LED-System den Gegenverkehr passgenau aus dem Fernlichtkegel aussparen. Auch bei den anderen Assistenzsystemen bleibt die Zeit nicht stehen. So bremst der Notbremsassistent künftig bis Tempo 80 auch für Fußgänger. Unverständlicherweise ist dieses Sicherheitssystem aber erst für die zweite Ausstattungslinie Center serienmäßig. Vor dem Verlassen der Spur warnt der Mazda nur, aktiv ins Geschehen eingreifen kann die Lenkung nicht. In Verbindung mit Automatikgetriebe bremst künftig der Abstandstempomat bis zum Stillstand ab und fährt auch wieder dann an, wenn es der Vordermann tut. Doch auch dieses sinnvolle Extra ist an ein Paket gekoppelt und nur für hohe Ausstattungslinien erhältlich.
Unveränderte Preise
Diese Politik mag mit ein Grund dafür sein, warum Mazda mehr als die Hälfte der CX-3 in der teuersten Ausstattung Sports-Line verkauft. Da ist dann fast alles an Bord, was sich der SUV-Fahrer so wünscht. Am Preis ändern die Neuigkeiten übrigens nichts: Weiterhin verlangt Mazda mindestens 15.118 Euro netto für den 121 PS Benziner. Die fairen Listenpreise sieht Mazda als Teil der Strategie, die weiterhin zu große Rabatte im Fuhrparkgeschäft vermeiden will. Deutschland-Geschäftsführer Bernhard Kaplan sieht die Vorteile von Mazda naturgemäß in den Eigenschaften seiner Produkte, führt aber noch andere gute Gründe an: „Wir sind voll lieferfähig. Über unsere gesamte Palette gesehen liegt die durchschnittliche Lieferzeit bei 40 Tagen.“ Auch der modellgepflegte CX-3 steht jetzt schon beim Händler.