McKinsey-Studie Zu wenig Investitionen in Infrastruktur

VW Caddy, Flotte, Fuhrpark, Dummy Foto: Foto: VW, Montage: firmenauto

Deutschland schießt zu wenig Geld in die Infrastruktur. Im Vergleich der G20-Staaten (Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer) investiert Deutschland prozentual am wenigsten in seine Infrastruktur.

Das ist ein Ergebnis der Studie „Bridging Global Infrastructure Gaps“ des Unternehmens McKinsey Global Institute (MGI). Demnach hat Deutschland zwischen 2008 und 2013 2,0 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Infrastrukturprojekte investiert. Um den Bedarf bis 2030 zu decken, müsste Deutschland laut MGI jährlich zusätzlich 0,4 Prozent des BIP in Infrastruktur investieren. Im Vergleich dazu werden weltweit 2,3 Billionen Euro pro Jahr ins Transpornetze, Energie, Wasser und Telekommunikation investiert. Das sind 3,5 Prozent des weltweiten BIP. Laut Studie von McKinsey müsste jährlich knapp 3 Billionen Euro für Infrastruktur aufgewendet werden, um mit dem erwarteten Wirtschaftswachstum bis 2030 Schritt zu halten. Bis dahin betrage die erwartete weltweite Investitionslücke 4,7 Billionen Euro.

Beim aktuellen Zustand der Infrastruktur würde Deutschland immer noch gut abschneiden. "Wir zehren allerdings sehr von der Substanz", sagt Jürgen Schröder von McKinsey. Schwellenländer hätten noch einiges zu tun. Dort bestehe 60 Prozent des weltweiten Investitionsbedarfs. Mit einem Anteil von 8,8 Prozent am BIP steckt etwa China mehr Mittel in die Infrastruktur als die USA und Westeuropa zusammen.
Drei Punkte hat McKinsey zusammengefasst, die zu mehr Effizienz bei Ausgaben in die Infrastruktur führen:
 
-       eine bessere Projektauswahl mit klar definierten gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zielen, vergleichbaren Kosten-Nutzen-Analysen sowie transparenten Entscheidungsprozessen
-       eine schlanke Projekterstellung mit besseren Genehmigungsverfahren (optimierte Behördenprozesse, intensivere Zusammenarbeit zwischen Stakeholdern bei Großprojekten) und stärkerer Berücksichtigung der Anbieterqualität bei Ausschreibungen
-       eine bestmögliche Nutzung bestehender Infrastruktur durch optimierte Kapazitätsauslastung (Beispiel: zeitabhängige Mautsysteme) und bessere Instandhaltung.