Mercedes C-Klasse It’s T-Time

Mercedes C-Klasse T-Modell Foto: Mercedes 6 Bilder

Das T-Modell der Mercedes C Klasse feiert 20. Geburtstag. Viel Platz und effiziente Motoren waren schon im vergangenen Jahrtausend gute Argumente für den Kombi.

Anfang der 90er Jahre begann das große Aufräumen im Namensregal bei Mercedes. Wir erinnern uns: Es gab die E-Klasse und es gab die S-Klasse. Daneben gab es einen Mercedes 190. Aus Marketingsicht musste dringend etwas passieren. Schwäbisch sparsam wehrte man alle Offerten renommierter Namensagenturen ab und kam selbst darauf, den Nachfolger der 190er Baureihe C Klasse zu nennen. So ein Schnäpple, und so nachhaltig. Die Baureihe heißt seit 1993 so und feiert 2016 sogar einen runden Geburtstag. Das 1996 ins Rennen geschickte T-Modell wird 20. Der heutige Youngtimer setzte Maßstäbe in seiner Klasse, die 1.510 Liter Maximalvolumen des Laderaums machten ihn in dieser Disziplin zum Spitzenreiter. Drei Benziner (C 180, C 200, C 230) und zwei Selbstzünder (C 220 Diesel und C 250 Diesel) standen in Deutschland zunächst zur Wahl, ehe Daimler im Mai 1996 noch einen draufsetzte. Die Taxiversion des C 220 bekam als T-Modell einen Pflanzenölmethylester-Motor. Rapsöl heißt der Kraftstoff umgangssprachlich. Stammtische verhöhnten das Auto als Fritten-Benz, seriösere Kritiker stießen die Diskussion ums »Essen auf Rädern« an. Biodiesel wollte daraufhin so recht nicht zünden, zumal die normalen Diesel der C Klasse (OM 604 und OM 605) ohnehin dank besserer Verbrennung, Abgasrückführung oder Oxi-Kat deutlich weniger verbrauchten und rußten als ihre Vorgänger.

Inbegriff des Firmen-Frachters

Das C Klasse T-Modell wurde zum Firmenfrachter schlechthin. Sicherheit, Platz, Komfort, Restwerte – alles erste Wahl aus dem nüchternen Blickwinkel unternehmerischer Weitsicht. Es durfte aber auch etwas edler zugehen. Im Motorenwerk Bad Cannstatt hatten die Tüftler zwei neue V6-Motoren entwickelt, von denen der kleinere 2,4 Liter mit 170 PS im C 240 eine relativ günstige Möglichkeit bot, die Weihen eines Sechszylinders zu empfangen. Damit ließen sich nun fast sämtliche Hierarchieebenen auf dem Firmenparklatz abbilden, ohne die Baureihe wechseln zu müssen.
Zu den Benzinern gesellten sich zudem Kompressormotoren, was sich mit armlangen Typenschildern auf der Heckklappe stolz verkünden ließ. Zur IAA 1997 brachte Mercedes mit dem C 220 CDI überdies seinen ersten Direkteinspritzer Diesel mit Common-Rail-System. Die technikverliebten Redakteure der Zeitschrift »mot« testeten den Wagen und zogen sprachlich alle Register: »Common-Rail trennt hier die Einspritzung von der Druckerzeugung. Die dadurch ermöglichte Voreinspritzung kompensiert den Zündverzug.« Für uns Normalbürger, und das zeichnete »mot« stets aus,  brachte man das Fazit auf den Punkt: »Seine Disziplin ist Kultur. Es ist das Ende des Direkteinspritzerlärmens«. Alles klar.