MPU ADAC fordert Reformen

Der Automobil-Club ADAC fordert Änderungen bei der Durchführung der Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU).

Der Automobil-Club ADAC fordert Änderungen bei der Durchführung der Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU).

Nach Angaben des ADAC fällt rund die Hälfte aller Teilnehmer durch die MPU-Prüfung. 2011 waren es rund 45.000 Prüflinge, die den Test – der im Volksmund auch Idiotentest genannt wird – nicht bestanden haben. Der Automobil-Club hält deshalb die Reformpläne des Bundesverkehrsministeriums (BMVBS) für dringend notwendig.

Nach Ansicht des ADAC sollten Betroffene wesentlich früher darüber informiert werden, dass sie an der MPU teilnehmen müssen. Derzeit erfolgt die Benachrichtigung, wenn die Wiedererteilung der Fahrerlaubnis beantragt wird. Das bedeutet: drei Monate vor Ende der Sperrfrist. Dadurch verliere der Prüfling wertvolle Zeit für die Vorbereitungskurse. Diese sollten künftig auch auf ihre Seriosität hin überprüft werden.

Zudem fordert der ADAC die psychologischen Gespräche am Ende der MPU lückenlos aufzuzeichnen. Der Grund: Bislang werden die Gespräche lediglich stichpunktartig dokumentiert und sind somit nur schwer nachvollziehbar. Außerdem seien die Gespräche zu schematisch und die Zeit für die Unterhaltungen zu knapp bemessen um den Probanden angemessen zu beurteilen.
 
Außerdem kritisiert der Automobil-Club, dass lediglich der Entzug und die Verweigerung der Fahrerlaubnis von den Betroffenen angefochten werden kann. Die Anordnung zur MPU ist dagegen im Vorfeld juristisch nicht überprüfbar.

Nach Angaben des ADAC hat das BMVBS jetzt erste Maßnahmen angekündigt. Zum Beispiel will die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) die Inhalte der MPU überarbeiten. Darüber hinaus sollen die Gutachten häufiger kontrolliert werden. Zudem sollen Betroffene künftig die Möglichkeit erhalten, online Einspruch zu erheben.