MV Agusta und Daimler AMG soll sich beim Motorradbauer einkaufen

Foto: MV Augusta

BMW hat sie schon lange, Audi seit kurzem, Ferrari vielleicht in naher Zukunft: eine eigene Motorradsparte. Nun scheint auch Daimler in das Bike-Geschäft einsteigen zu wollen.

Der Automobilhersteller Daimler plant offenbar den Einstieg beim italienischen Motorradbauer MV Agusta. Laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" wollen die Stuttgarter einen Anteil von 25 Prozent übernehmen. Die Verhandlungen sollen bereits kurz vor dem Abschluss stehen. Daimler will den Kauf dem Bericht zufolge über seine Tuningtochter AMG abwickeln.

MV Augsta wurde 1945 im italienischen Varese als Motorradsparte des Flugzeugherstellers Agusta gegründet. Die Marke genießt in Zweiradkreisen einen legendären Ruf, musste in der Vergangenheit aber immer wieder um ihren Bestand kämpfen. Unter anderem gehörte das Unternehmen kurzzeitig zu Harley-Davidson. Seit 2010 ist MV Augsta im Besitz der Castiglioni-Gruppe, die die Marke erfolgreich zum exklusiven Kleinserienhersteller aufbaute.

Audi hat mit Ducati vorgelegt

Das Engagement von Auto- bei Motorradherstellern liegt aktuell im Trend. Daimler-Konkurrent Audi kaufte bereits 2012 die noble Zweiradschmiede Ducati, Ferrari plant dem Vernehmen nach, künftig auch Motorräder unter dem Logo des sich aufbäumenden Pferdes zu verkaufen. Selbst Porsche hatte zwischenzeitlich mit Harley-Davidson geliebäugelt und Motoren für die Amerikaner entwickelt. Tradition hat das Motorrad aber einzig bei BMW. Die Münchner haben schon Jahre vor dem Start der Autoproduktion motorisierte Zweiräder gebaut.