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Neue Motorenpalette Volvo setzt auf Vierzylinder

Foto: Volvo

Volvo setzt seine Motoren nicht nur auf Diät, sondern ersetzt peu à peu die gesamte Triebwerkspalette durch sparsame Vierzylinder.

Tschüss Fünfzylinder, adé Sechszylinder: In den nächsten Jahren verabschiedet Volvo alle Aggregate, die mehr als vier Töpfe haben und stellt außerdem seine Motorenpalette auf eine neue Vierzylinder-Familie um. Effizienz, Wirtschaftlichkeit sowie der Wunsch beziehungsweise der Zwang nach mehr Produktionsflexibilität machen diese Veränderungen notwendig.

Statt der bislang acht verschiedenen Triebwerksvarianten gibt es zukünftig nur zwei Motoren, einen 2,0-Liter-Benziner und einen gleich großen Diesel. Das Leistungsspektrum bei den Ottoaggregaten erstreckt sich von 103 kW/140PS (T2) bis 225 kW/306 PS (T6), die Dieselpalette reicht vom D2 mit 88 kW/120 PS bis zum 165 kW/225 PS starken D5. Ihre kompakte Bauweise ermöglicht den Einbau von einem oder mehreren Turboladern und sowie beim T6 zusätzlich einem Kompressor. Außerdem ist genügend Raum vorhanden, um zum Beispiel E-Motoren für Hybrid-Lösungen zwischen Verbrenner und Getriebe zu platzieren. Die Kraftübertragungsversionen werden ebenfalls limitiert. Nur noch ein Sechsgang-Getriebe und eine Achtgang-Automatik – angepasst an die unterschiedlichen Leistungen der Triebwerke - kommen zum Einsatz.

Ab 2015 starten die eigenen Motoren

Der Anfang 2015 debütierende neue XC 90 ist das erste Modell, das ausschließlich mit den von den Schweden selbst entwickelten Motoren vorfährt – inklusive der Allradvarianten. Die anderen Baureihen erhalten ebenfalls beim nächsten anstehenden Generationswechsel die geänderte Motorentechnik. Bis jedoch alle Modelle, die noch aus der Zusammenarbeit mit Ford entstanden sind, auf Volvo-eigenen Plattformen vom Band rollen, dauert noch.

Die Schweden nutzen aber jetzt schon die Gelegenheit und werten die 60er-und (S60, V60, XC 60), 70er-Familie (V70, XC70) sowie den S80 motorisch auf. Zum Einsatz kommen nun hier das T6-Benzinaggregat mit Kompressor- und Turboaufladung, der T5-Benziner mit 180 kW/245 PS sowie der doppelaufgeladene D4-Diesel mit 133 kW/181 PS.

Verbräuche beginnen bei 3,8 Litern

Alle Aggregate zeichnen sich durch sparsamen Umgang mit Treibstoff aus. Spitzenreiter ist der D4 in der Mittelklasse-Limousine S60. Mit manuellem Schaltgetriebe begnügt er sich mit durchschnittlich 3,8 Liter (CO2-Ausstoß: 99 g/km). Die Allradversionen fahren weiterhin mit den bisherigen Motoren vor, allerdings hat der 2,4-Liter-Fünfzylinder-D4 AWD eine Leistungssteigerung auf nun 133 kW/181 PS erhalten.

Gleichgültig ob Benziner oder Diesel: Die neuen, kompakt ausgeführten 2,0-Liter-Vierzylinder bauen auf einen gemeinsamen Motorblock auf und weisen dadurch die gleichen Werte bei Zylinderabstand, Bohrung und Hub auf. Dazu kommen Gleichteile wie Kurbelwelle, Ölwanne, Lichtmaschine sowie Klimakompressor. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Produktion wird vereinfacht und kann flexibel auf Kundenwünsche reagieren. Außerdem ermöglicht die einheitliche Gestaltung des Motorraums sowie des Abgasstrangs bei den zukünftigen neu entwickelten Modellreihen in Kombination mit einer flexibel zu handhabenden Plattformstrategie eine kostengünstigere Herstellung. Für einen - global gesehen - kleinen Hersteller wie Volvo ein überlebenswichtiges Argument.