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Neuer Lamborghini Huracán Wirbelsturm folgt auf den Gallardo

Foto: Lamborghini

Der Nachfolger der Lamborghini Gallardo trägt den Namen Huracán. Wie bei den Italienern üblich stand dabei ein Kampfstier Pate. Das Einstiegsmodell der brachial sportlichen VW-Tochter feiert auf dem Genfer Salon (6. bis 16. März) Premiere.

Optisch orientiert sich Huracán – auf Deutsch "Orkan" - am Vorgänger und trägt weiterhin die typischen Mittelmotor-Züge: die kurze Front, eine keilförmige Karosserie und ein langes Heck mit Platz für den V10-Benziner. Der leistet nun 449 kW/610 PS aus 5,2 Litern Hubraum und ist damit 50 PS stärker als im Vorgänger. Das maximale Drehmoment beträgt 560 Nm und liegt bei 6.500 Umdrehungen an. Übertragen wird die Kraft über ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe auf alle vier Räder.

So gerüstet stürmt der Zweisitzer in 3,2 Sekunden auf Tempo 100, 200 km/h sind nach 9,9 Sekunden erreicht. Bei 325 km/h ist Schluss mit dem Vortrieb. Als Verbrauch gibt der Hersteller 12,5 Liter je 100 Kilometer an, der schwächere Vorgänger benötigte noch 2,2 Liter mehr. Die ersten Fahrzeuge sollen im Frühjahr 2014 an Kunden ausgeliefert werden. Preise werden noch nicht genannt, dürften aber bei rund 150.000 Euro netto starten.

Gallardo war der Bestseller

Der Huracán tritt ein schweres Erbe an. Der Gallardo war der mit Abstand meistgebaute Lamborghini aller Zeiten. Rund 14.000 Einheiten haben seit dem Start 2003 das Werk in Sant’Agata verlassen – das ist fast die Hälfte aller jemals gebauten Autos der Marke. Der Gallardo hatte nach der Übernahme durch den VW-Konzern im Jahr 1988 somit entscheidenden Anteil vom Aufstieg der Nischen-Marke in den Club der großen Sportwagen-Manufakturen.

Mittlerweile muss sich Lamborghini im Konzernverbund gegenüber den anderen Sportwagenmarken profilieren. Technisch ist man eng mit Audi verbandelt, deren R8 mit dem Gallardo eng verwandt ist. Auch der Nachfolger des Ingolstädter Mittelmotor-Renners wird wohl wieder ähnliche Technik erhalten, aber eine Preisklasse niedriger angeboten werden.

Porsche als größter Konkurrent

Die größte Konkurrenz kommt aber von Porsche, die in einer ähnlichen Preis- und Leistungsklasse unterwegs sind. Während die Stuttgarter aber eher den Gentleman-Sportler geben, setzen die Italiener auf extreme Schauwerte, brachiale Leistung und bedingungslose Exklusivität – etwa beim mehr als drei Millionen Euro teuren Veneo – einem 552 kW/750 PS Supersportwagen im Kampfjet-Stil. Der konsequente Weg mag nicht jedem gefallen – vor allem wenn man an bildschöne und vollkommen unprollige Sportwagen wie den Miura aus den späten 60er-Jahren denkt. Während die alten Lamborghini-Modelle aber lässig montiert und nahezu unfahrbar waren, sind die neuen deutlich solider – und mittlerweile auch auf der Rennstrecke schnell.