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Neuer Toyota Aygo Flinker Kleinwagen aus Japan

Foto: Matthias Knödler

X-beliebig will der neue Toyota Aygo auf keinen Fall sein, auch wenn er zwei baugleiche Brüder hat. Ein wichtiges Detail haben die Japaner explizit auf den deutschen Geschmack angepasst.

"Gestern waren ein paar VW-Verantwortliche auf dem Stand, die haben sich 30 Minuten lang meinen Aygo angesehen." David Terai grinst. Wenn der Chefingenieur des Toyota Kleinwagens über sein neues Baby spricht, spürt man seine Begeisterung. Die neue Generation des Drei- oder Fünftürers ist wieder in Kooperation mit dem PSA-Konzern entstanden, auf dem Genfer Autosalon (6. bis 16. März) hat das Trio seinen ersten Auftritt.

Während der Citroen C1 mit seinen als "Augenbrauen" arrangierten LED-Tagfahrlichtern originell und der Peugeot 108 mit dem typischen Markengesicht sogar recht erwachsen wirkt, gibt der in den meisten Teilen baugleiche Aygo den jugendlichen Rebell. In knalligem Orange leuchtet er den Besuchern vom Messestand entgegen, schwarzes Dekor teilt die Front in X-Form.

Ausdrucksstarkes Design soll junge Käufer locken

"Bei einem kleinen Auto muss das Design sehr ausdrucksstark sein, um aufzufallen", sagt Terai. Schließlich soll der Aygo nach seiner Vorstellung eine jüngere Kundschaft ansprechen als seine französischen Brüder. Und weil diese Kundschaft außerdem mehrheitlich weiblich ist, macht der Kleine auch auf Mode: Die Dekordetails vorn und hinten kann man mit rund einer Viertelstunde Aufwand und angeblich gegen kleines Geld austauschen, "es ist einfach, wie seine Kleidung zu wechseln", sagt Terai.

Besonders an die Frauen gedacht habe er auch mit der Funktion des schlüssellosen Zutritts und Startens, meint der Ingenieur mit einem Augenzwinkern. Optionale Ledersitze, Touchscreen (ab mittlerer Ausstattungsstufe), Smartphone-Anbindung, Rückfahrkamera – in seiner zweiten Generation wird der nach dem iQ zweitkleinste Toyota etwas höher positioniert. Teurer soll er aber kaum werden, heißt es von den Japanern.

Kofferraum schluckt nun Normkisten

In der Länge ist der Neue nur um wenige Millimeter gewachsen, die Platzverhältnisse für die Insassen bleiben in etwa gleich. Dafür haben die Japaner aber den Kofferraum angepasst, der nun 29 Liter mehr und damit insgesamt 168 Liter fasst. Oder anders gesagt: wichtige zehn Liter. Insbesondere mit Rücksicht auf ihre deutschen Kunden passt nun eine Norm-Kiste Bier in den Kofferraum.

Der Aygo und damit auch seine Brüder stehen auf der Vorgänger-Plattform. Von seinem Ahnen übernimmt der Neue auch eine überarbeitete Version des 1,0-Liter-Dreizylinders. Die jüngste Ausbaustufe leistet 51 kW/69 PS und verbraucht nun im Schnitt 4,1 statt bisher 4,4 Liter auf 100 Kilometern, in der Eco-Version mit länger übersetztem vierten und fünften Gang, rollwiderstandsreduzierten Reifen und Start-Stopp-Automatik sind es nach Herstellerangaben 3,9 Liter (90 g CO2/km). Ein Hybrid ist laut Toyota nicht geplant, das gibt die gemeinsame Plattform nicht her.

Was Ingenieur Terai aber persönlich am allerbesten gefällt sind Fahrverhalten und Handling. "Ich wollte ein flinkes Auto." Ob sich der Aygo tatsächlich so fährt, darf und muss er allerdings Kunden und der Konkurrenz erst jenseits des Toyota-Messestands beweisen.