Neuzulassungen Dienstwagen pushen die Zulassungszahlen

Foto: Audi

Es werden mehr Autos gekauft als im vergangenen Jahr – allerdings vornehmlich nicht von privaten Haltern.

Im Juli sind in Deutschland mehr Neuwagen gekauft worden. 270.249 neu zugelassene Pkw meldet das Kraftfahrt-Bundesamt, ein Plus von 6,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Allerdings kaufen Privatleute immer weniger Neuwagen.

Der untypische Anstieg im normalerweise schwachen Juli ist nach Angaben des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) vor allem auf das lebhafte Geschäft der gewerblichen Zulassungen (+16%) zurück zu führen. Der Anteil der privaten Halter ging im Juli zurück und lag laut KBA bei 38,2 Prozent. "Die privaten Neuzulassungen bleiben zwar noch hinter den Erwartungen zurück, doch gibt der steigende Auftragseingang aus dem Inland Hoffnung", bilanziert VDA-Präsident Matthias Wissmann.

Aufschwung steht auf tönernen Füßen

Doch es gibt auch Experten, die Anlass zur Sorge sehen: "Sollte die Investitionsfreude der Unternehmen angesichts der leicht eingetrübten Konjunkturaussichten und angesichts zunehmender geopolitischer Risiken nun sinken, würde dem deutschen Automarkt also erneut ein heftiger Rückschlag drohen", meint Peter Fuß, Partner bei der Wirtschaftsprüfungsgeselleschaft Ernst & Young. Er warnt: "Das Fundament des Aufschwungs auf dem Automarkt ist also fragil."

Profitieren konnten von den Zuwächsen im Juli die deutschen Marken. Porsche (+40,8%), Audi (+21,1%), BMW (+11,6%) und VW (+10,4%) legten sogar zweistellig zu. Die höchsten Zugewinne – bei allerdings kleinerer Stückzahl – verzeichneten Jeep (+65,5%), Land Rover (+38,8%) und Volvo (+35,5%).

Seit Jahresbeginn stiegen die Pkw-Neuzulassungen um drei Prozent auf mehr als 1,8 Millionen Pkw. "Damit ist der Rückgang des Vorjahres noch nicht annähernd ausgeglichen", meint Wirtschaftsberater Fuß. In den ersten sieben Monaten des Jahres 2013 waren die Verkaufszahlen deutlich eingebrochen.