Qualcomm und Uni Hohenheim forschen Connected Car sorgt für Missverständnisse

Vernetzte Autos warnen vor Gefahren Foto: BMW

Der Chiphersteller Qualcomm und die Universität Hohenheim befragen deutsche Autofahrer zum Thema Connected Car. Wirklich gut informiert sind davon allerdings nur sehr wenige.

Der Chiphersteller Qualcomm hat deutsche Autofahrer nach ihren Einstellungen rund um das Thema Connected Car ("vernetztes Auto") befragt. Gerade einmal ein Drittel (33,5 Prozent) gaben an zu wissen, was ein Connected Car ist – der Rest war sich unsicher oder wusste es nicht. Nach Aussage der Studie glauben die Männer, besser informiert zu sein: 43 Prozent hatten eine klare Vorstellung vom Connected Car. Bei den Frauen waren es hingegen gerade einmal 23,6 Prozent.

Spannend ist allerdings, was die Befragten tatsächlich unter Connected Car verstehen. Besonders häufig werden mit dem Begriff Fahrzeuge assoziiert, die mit anderen Geräten vernetzt werden können (42,3 Prozent), sowie Fahrzeuge, die mit einem Internetanschluss ausgestattet sind (26,8 Prozent). Dass vernetzte Fahrzeuge auch miteinander kommunizieren (etwa zur Kontrolle des Fahrzeugabstands), wird lediglich von zehn Prozent der deutschen Autofahrer verstanden. Spannend: "Bei den verschiedenen Altersgruppen sehen wir nur geringe Diskrepanzen, also kein Alt gegen Jung", erklärt Georg Schweighofer, Marketingleiter bei Qualcomm CDMA Technologies.

Zudem scheint es bislang wenig Vertrauen in die Technik zu geben: 67,2 Prozent gaben an, auch bei selbstfahrenden Autos immer oder häufig die Hände am Steuer lassen zu wollen. Lediglich drei Prozent würden das Steuer komplett aus der Hand geben.

Sorgloser Umgang mit den eigenen Daten

Wesentlich sorgloser sind die Autofahrer aber anscheinend in Bezug auf ihre Daten unterwegs. Das hat eine Umfrage des Kommunikationswissenschaftlers Dr. Thilo von Pape von der Universität Hohenheim ergeben. In ausführlichen Interviews haben er und sein Team 17 Nutzer von vernetzten Autos befragt. "Für die meisten Befragten hatte Datenschutz keine hohe Priorität", berichtet der Forscher. So wünschen sich die Nutzer mehr Funktionen und ein besserer Zugriff auf Daten von anderen Geräten – eine besondere Vorsicht im Umgang mit den Daten sei aber nicht zu bemerken.

Ganz so einfach dürfe man es sich laut von Pape aber nicht machen. Denn die Daten, die eigentlich zu Wartungs- oder Sicherheitszwecken anfallen, ließen auch Rückschlüsse auf das Gefahrenverhalten der Fahrer zu. Zumindest dann, wenn sie nicht umfassend geschützt werden. Solche Rückschlüsse könnten zum Beispiel aus den Müdigkeitswarnungen oder Auslösungen des Gurtstraffers gewonnen werden. Parkpositionen und die in das Navigationssystem eingegebenen Adressen könnten weitere Schlüsse auf sensible Alltagsgewohnheiten und Vorlieben der Fahrer erlauben. Als Beispiele nennt der Wissenschaftler Arzt- und Kneipenbesuche.