Rettungskarten Orientierung für Unfallhelfer

ADAC Rettungskarte Foto: Martin Hangen

Rettungskarten helfen Leben retten: Als erste Leasinggesellschaft macht sich jetzt Arval für die Verbreitung der Datenblätter stark.

Eine simple Skizze zeigt, wo im Auto Stromkabel verlaufen, Tank, Batterie oder Gasgeneratoren der Airbags sitzen oder wo hochfester Stahl verbaut wurde. Auf einer Rettungskarte erkennen Feuerwehrleute im Notfall mit einem Blick, wo sie Bolzenschneider und anderes schweres Gerät zur Bergung Verletzter ansetzen können, ohne sich und andere zu gefährden: "Es wird immer schwerer, Menschen aus modernen Fahrzeugen zu bergen", erklärt Thomas Unger, Leiter Unfallforschung beim ADAC, den Sinn der Zeichnung. "Beim Unfall geht es um Sekunden, Retter dürfen da nicht aus Angst oder Unsicherheit zögern."

Standardausrüstung ist die Rettungskarte noch nicht

Rettungskarten helfen Leben retten – wenn sie wie gefordert an der Sonnenblende stecken, am besten auf der Fahrerseite: "An der Sonnenblende werden heute schon Unfallberichte und andere Dokumente aufbewahrt." Deshalb vermuten Unfallhelfer, dass sie dort auch die Rettungskarte finden. Doch das Leben rettende Datenblatt ist nicht Pflicht und schon gar kein obligatorisches Zubehör. Zwar gibt es bereits von 1.100 Modellen und von jedem Neuwagen auch eine Rettungskarte, doch Hersteller statten neue Fahrzeuge damit nicht automatisch aus. Werkstätten und Händler denken erst vereinzelt beim Service daran, die Datenblätter für Gebrauchte nachzuliefern. Und Autofahrer kennen meist die Gefahren nicht, in denen sie oder ihre Retter nach einem schweren Unfall schweben.

Als erste Leasinggesellschaft hat sich nun Arval des Themas angenommen und informiert Fuhrparkmanager über das wichtige Dokument und Sicherheitszubehör. "Es geht doch darum, möglichst schnell die Rettungskarten und ihren Sinn zu verbreiten", meint Vertriebsleiter Reinhard Happel. "Fuhrparkleiter tragen viel Verantwortung, sehen daher den Nutzen der Rettungskarten sofort ein und finden diesen Service gut." Nimmt der Kunde einen Dienstwagen von Arval in Empfang, bekommt er heute zu den Papieren noch ein Fahrer-Kit mit wichtigen Informationen. Darin findet sich der Hinweis zur Rettungskarte und dass diese im Internet unter www.rettungskarte.de abrufbereit zum Farbausdruck liegt.

13.000 Fahrer-Kits hat Arval 2011 Jahr ausgegeben, in diesem Jahr sollen mindestens 9.000 weitere für Aufklärung sorgen. Erwiesenermaßen nehmen die Risiken für Unfallretter bei der Bergung zu: "Je neuer das Fahrzeug, umso länger dauert die Rettung", beobachtet ADAC-Unfallforscher Unger. Im Schnitt benötigt die Feuerwehr für brandneue Modelle etwa zehn Minuten länger als bei Autos aus den 1990er Jahren. Auch neue Antriebe sorgen für Gefahren: In Hybrid- und Elektromotoren fließen in Hochspannungskabeln 500 bis 600 Volt – eine Todesfalle für den Helfer, wenn er nicht weiß, wo diese Kabel genau verlaufen.