Die neuen Smart fahren nicht anders als ihre Vorgänger, allerdings nur noch elektrisch. Dafür hat sich bei den dazugehörigen Apps einiges getan.
Es ist immer eine Frage der Betrachtung: Smart spricht bei den 2020er-Modellen des Forftwo und Forfour von einer neuen Generation. Wir würden sie eher als dezent überarbeitet bezeichnen. Denn abgesehen von der Tatsache, dass die beiden Cityflitzer jetzt ausschließlich mit Elektroantrieb verkauft werden, halten sich die Neuerungen in Grenzen.
Von außen erkennt man die aktuellen Modelle an den LED-Scheinwerfern (nur in den besseren Ausstattungen), der neuen, in Wagenfarbe lackierten Front sowie den hübscheren Rückleuchten. Innen ersetzt an der Mittelkonsole eine große, mit Rollo verschließbare Ablage fürs Handy die seitlich versteckte Schublade. Allerdings ohne Ladefunktion. Strom zapft das Smartphone weiterhin nur per Kabel über den USB-Anschluss.
Auch bei Antrieb, Batterie und Fahrwerk bleibt alles wie gehabt. Die unübertroffene Wendigkeit beispielsweise: Der nur 2,70 Meter kurze Fortwo quetscht sich in die kleinsten Parklücken, und kein anderes Auto kann gefühlt auf der Stelle wenden. Mit dem 17,6-kWh-Akku kommt man gut 120 Kilometer weit, im Winter etwas weniger, was für das Gros aller städtischen Fahrten reichen sollte. An der Haushaltssteckdose dauert’s je nach Stromstärke zwischen 3,5 und fünf Stunden, den Akku auf 80 Prozent zu füllen. Wer unterwegs weniger Zeit hat, muss 831 Euro in den Schnellladefunktion investieren (alle Preise netto). Dann ist die Batterie schon nach einer dreiviertel Stunde wieder gut für 100 Kilometer.
Mehr Neues gibt’s bei den digitalen Diensten. Dreh- und Angelpunkt bleibt die Smart-EQ-App, die alle wesentlichen Infos zum Auto liefert. Sie navigiert zu Ladesäulen, klimatisiert das Auto vor oder fragt von zuhause die Reichweite ab. Die App lässt sich jetzt auch per Apple Car Play und Android Auto auf das acht Zoll große Zentraldisplay spiegeln. Allerdings gibt’s das Media-Connect-System bei den Basis-Modellen nur im Paket für mindestens 1.320 Euro Aufpreis.
Zusätzlich bietet Smart etliche praktische Dienste per App, vorneweg eine Carsharing-Funktion. So können sich beispielsweise mehrere Familien einer Wohnanlage Fahrzeuge teilen oder Kleinunternehmer ihren Mitarbeitern unkompliziert einen Fahrzeugpool zur Verfügung stellen. Über die App sieht man, wo die Autos stehen, geöffnet werden sie per Smartphone. Mittlerweile kann man sogar unterschiedliche Preise hinterlegen. Freunde und Familie beispielsweise leihen kostenlos, der Nachbar aber bezahlt. Ist ein definiertes Fahrgebiet hinterlegt, wird der Besitzer informiert, sobald es der Wagen verlässt.
Die Smart-Apps finden freie Parkplätze und reservieren sie bis zu 30 Tage im Voraus. Sie merken sich, wo der Wagen abgestellt wurde und sagen dank der integrierten Share-Now-Funktion, wie man zu Fuß, mit Bus, Bahn oder Taxi am schnellsten wieder dorthin findet. Und weil der Kofferraum der Winzlinge begrenzt ist, hilft die Ready-to-pack-App beim Einkauf. Passt das Regal nun rein oder nicht? Einfach Barcode scannen und schon zeigt die App, ob und wie sich die Pakete verstauen lassen.
Der Fortwo startet unverändert bei 18.438 Euro (Cabrio 21.276 Euro), der Forfour kostet ab 18.991 Euro. Dafür gibt’s ein außen und innen schwarzes Auto in Basisausstattung. Wer Farbe, eine wohnlichere Einrichtung und etwas mehr Komfort will, muss mindestens 3.000 Euro drauflegen. Wenigstens hat Smart den Bestellprozess vereinfacht. In drei Klicks zum fertigen Auto, so das Motto für die Smart-Website. Und außerdem, so versprechen die Verkäufer, seien die 2020er-Modelle tatsächlich lieferbar. Nach der langen Dursttrecke im vergangenen Jahr, in denen Kunden bis zu acht Monate vertröstet wurden, ist das vielleicht die wichtigste Neuerung.