Statistik Nation der Autofahrer

Schweiz Foto: Matthias Rathmann

Fuhrparkmanager müssen nicht um ihren Job bangen. Laut Statistischem Jahrbuch ist und bleibt das Auto das Fortbewegungsmittel Nummer eins.

"Das Auto ist mit Abstand das wichtigste Verkehrsmittel der Deutschen", sagt Dieter Sarreither, Chef des Statistischen Bundesamts. Demnach bewegen sich in der Republik derzeit etwa 44 Millionen Pkw, deren durchschnittliche Fahrleistung im vergangenen Jahr bei 14.127 Kilometern lag. Bei der Fahrt ins Büro zum Arbeitsplatz setzen etwa zwei Drittel der Berufspendler aufs Auto. Lediglich 14 Prozent verlassen sich auf Busse und Bahnen. Jeweils neun Prozent schwingen sich auf das Fahrrad.

Bis sie an ihrem Arbeitsplatz ankommen, sind 71 Prozent der Erwerbstätigen maximal eine halbe Stunde unterwegs. Jeder zwanzigste Arbeitnehmer pendelt morgens und abends jeweils länger als eine Stunde.

Klimaschutz hat keinen Einfluss auf das Mobilitätsverhalten

Bei der Lektüre des Statistischen Jahrbuch 2015 fällt auf, dass allen Debatten über Klimaschutz, Luftverschmutzung oder gutgemeinte Anstrengungen den öffentlichen Nahverkehr über Jobtickets attraktiver zu machen - zumindest im bundesweiten Durchschnitt - kaum Einfluss auf das individuelle Mobilitätsverhalten haben.

Immerhin besitzen 77 Prozent aller Haushalte mindestens ein Auto, nur Fahrräder gibt es mehr. Im vergangenen Jahr wurde mit 3.036.773 Einheiten die angestrebte Drei-Millionen-Grenze bei den Neuzulassungen knapp überschritten. Das sind 2,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Gleichzeitig schrumpfte laut Kraftfahrt Bundesamt (KBA) der Privat-Anteil der Neuzulassungen auf nunmehr 36,2 Prozent. Das zeigt die überaus wichtige Rolle der gewerblichen Zulassungen. Da wundert es nicht, dass sich der Anteil deutscher Marken mit 2,4 Prozent auf 64 Prozent leicht erhöht. Der Marktführer VW konnte seine Position behaupten (21,6 Prozent). Es folgen Mercedes (9 Prozent) und
Audi (8,5 Prozent).

Die Liebe zum rollenden Blech ist in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich ausgeprägt. Während in Bayern je 1.000 Einwohner 47 neue Autos in den Garagen stehen und in Baden-Württemberg 39, sind es in Berlin nur 21. Das spiegelt sich auch im Fahrzeugbestand insgesamt wider. Im Bundesdurchschnitt kommen 530 Autos auf 1000 Menschen. Die Autodichte ist im Süden (Baden-Württemberg 576, Bayern 585, Rheinland-Pfalz 615) besonders hoch. In Berlin (336) und den Stadtstaaten Hamburg (426) sowie Bremen (423) ist der Hang zum Auto deutlich niedriger.

Dabei bleibt Autofahren gefährlich: 2014 passierten 2,4 Millionen Verkehrsunfälle, bei denen 390.000 Menschen verletzt wurden und 3.377 starben.