Transporter in Eigenregie VW stellt neuen Crafter vor

Der neue Crafter - die neue Größe Foto: HENNING SCHEFFEN PHOTOGRAPHY

Volkswagen Nutzfahrzeuge hat in Offenbach den neuen Crafter präsentiert. Der Transporter ist eine komplette Neuentwicklung, nachdem VW die Kooperation mit Daimler – der Sprinter war bisher der Bruder des Crafter – beendet hat. 

Zu den neuen Finessen gehört laut VW neben einem neu entwickelten Fahrwerk auch die neue elektromechanische Lenkung, laut Hersteller ein Novum in dieser Fahrzeugklasse. "Die Entwicklung des neuen Crafter war die einmalige Chance, keine Kompromisse eingehen zu müssen und gleichzeitig auf Jahrzehnte Erfahrung im Segment zurückgreifen zu können", sagt Dr. Eckhard Scholz, Vorstandsvorsitzender von Volkswagen Nutzfahrzeuge. "Beim neuen Crafter hat es eine Verschmelzung von Produktfokussierung und Kundenorientierung gegeben. Wir haben dieses Fahrzeug aus Kundensicht entwickelt." 

Beim Design nimmt der Crafter den kleinen Bruder T6 zum Vorbild, will aber auch im Inneren überzeugen. So bietet der Transporter laut Hersteller bis zu 18,4 Kubikmeter Ladevolumen und eine maximale Laderaumhöhe von 2.196 Millimeter. Die Ladung lässt sich demnach über Verzurrschienen an den Seitenwänden, im Dach und im Boden sichern. Insgesamt bietet VW das Fahrzeug in zahlreichen verschiedenen Varianten an. So ist der Crafter als Kastenwagen und Kombi in drei verschiedenen Längen (5.986, 6.836, und 7.391 Millimeter) und Höhen (2.355, 2.590 und 2.798 Millimeter) erhältlich. Dazu kommen Fahrgestelle als Einzel- oder Doppelkabine.

Fahrwerk: McPherson und Starrachse

Beim Fahrwerk setzt VW vorne eine McPherson-Achse ein. Hinten ruht der Transporter auf fünf verschiedenen Versionen einer Starrachse mit Parabel-Feder. Die neue elektromechanische Lenkung soll einerseits dem Handling dienen sowie die Wendigkeit und Fahrstabilität erhöhen, andererseits aber auch CO2 sparen, da sie nur dann Energie verbraucht, wenn der Fahrer lenkt. Der Fahrersitz ist ergonomisch optimiert und auf Wunsch mit einstellbarer Lordosenstütze und Massagefunktion erhältlich. 

Mit der neuen Lenkung können auch verschiedene Fahrerassistenzsysteme ins Fahrzeug einziehen. Dazu gehören laut VW ein aktiver Spurhalteassistent, ein Parklenk-Assistent und ein anhänger-Rangier-Assistent. Dazu kommen teils optionale Systeme wie die automatische Distanzregelung, ein Notbremssystem, die serienmäßige Multikollisionsbremse und der ebenfalls serienmäßige Seitenwindassistent, verschiedene Airbags und noch einige Systeme mehr. Eigens für den Crafter habe man zudem einen sensorbasierten Flankenschutz entwickelt. 

Weiter fahre der Crafter als erstes Fahrzeug seiner Klasse mit optionalen modularen Nebenaggregaten ab Werk vor – beispielsweise ein zweiter Kompressor für Kälte- und Frischdienstanwendungen, eine Zweitbatterie, ein zweites Klimagerät oder ein zweiter Wärmetauscher zusätzlich zur kraftstoffbetriebenen Luftstandheizung.

Antrieb: 2,0-Liter-TDI

Der Antrieb schließlich fußt auf dem sogenannten Modularen Dieselbaukasten mit speziell für den Crafter weiterentwickelten Euro-6-Motoren. Als Basis hierfür dient der 2,0-Liter-TDI-Motor in der Ausbaustufe EA 288 Nutz. Mit Frontantrieb ist er in den Leistungsstufen 102, 140 und 177 PS verfügbar. Das Aggregat mit 1.968 cm³ Hubraum ist quer eingebaut und um acht Grad nach vorne geneigt. 

Der Vorverkauf für den Crafter startet im November 2016. Ab Mitte 2017 will VW das Angebot um die Allradversion 4MOTION mit Quermotor sowie eine heckgetriebene Version mit Längsmotor erweitern.