Tunneltest Europas Tunnel werden immer sicherer

Foto: ADAC/Martin Hangen

Der ADAC hat wieder getestet und festgestellt: Bei der Sicherheit der Tunnel wurde allerorts nachgerüstet.

Europas Straßentunnel sind sicher. Beim aktuellen ADAC-Tunneltest vergaben die Experten 14-mal die Note "sehr gut", die übrigen sechs untersuchten Röhren schnitten mit "gut" ab. Das ist das beste Ergebnis seit Beginn des Tests 1999.

Die Wertung "sehr gut" erhielt auch der nordrhein-westfälische A46-Tunnel Universität Düsseldorf, der direkt unter dem Uni-Gelände herführt. Gelobt wurden die Sicherheitseinrichtung wie beispielsweise durchgängige Standspuren, Flucht- und Rettungswege, sowie Notrufstationen mit Feuerlöschern. Ein automatisches Brandmeldesystem aktiviert im Notfall die Lüftung, sperrt den Tunnel und alarmiert die Feuerwehr. Dann greift ein Alarm- und Einsatzplan.

Verkehrsstörungen werden automatisch erfasst

Mit "gut" bewertet wurde der nordrhein-westfälische A40-Tunnel Ruhrschnellweg, der zu einer der am höchsten belasteten Autobahnen im Ruhrgebiet gehört. Mehr als 113.000 Fahrzeuge durchfahren die Röhre jeden Tag. Weil dadurch Stau zur Tagesordnung gehört, wird dieser durch die Tunnel-Steuerung besonders bewacht. Verkehrsstörungen werden automatisch erfasst. Der Betreiber kann Meldungen in den Verkehrsfunk einspeisen. Die Tunnelzentrale hat aufgrund der lückenlosen Videoüberwachung jederzeit den Überblick über das Geschehen. Positiv bewertet wurden auch die Flucht- und Rettungswege, die eindeutig ausgeschildert sind. Das Personal wird regelmäßig theoretisch und praktisch geschult.

Inspiziert wurden 20 Tunnel in fünf europäischen Ländern, die mindestens einen Kilometer lang und für den Verkehr von Bedeutung sind. Geprüft wurden unter anderem Brandschutz, Lüftung, Beleuchtung sowie Flucht- und Rettungswege. Bewertungsgrund- lage war eine Checkliste, die sich unter anderem an den EU-Richtlinien über Mindest-anforderungen für die Sicherheit von Tunneln im Straßennetz orientiert.

Mit richtigem Verhalten kann man den Gefahren aus dem Weg gehen

Doch selbst wenn europäische Tunnel dank Belüftung-, Lösch-, Kamera- und Notrufsystemen immer sicherer werden, kann eine Panne, ein Unfall oder ein Brand nie ausgeschlossen werden. Mit richtigem Verhalten kann man den Gefahren jedoch auch hier aus dem Weg gehen.

Schilder am Beginn des Tunnels weisen meist darauf hin: Bei der Einfahrt schaltet man das Abblendlicht ein – und nimmt selbstverständlich die Sonnenbrille ab, falls man eine trägt. Auch Ampeln und andere Verkehrszeichen müssen beachtet werden. Steht die Ampel auf Rot, darf man nicht in den Tunnel fahren. Außerdem rät der ADAC, das Radio einzuschalten um aktuelle Meldungen über den Verkehrsfunk abzuhören. Der Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug muss immer möglichst groß sein. Niemals wenden oder rückwärts fahren, nur im Notfall sollte man anhalten.

Falls es sich stauen sollte, ist der Warnblinker einzuschalten. Über den Verkehrsfunk kann man sich über die aktuelle Lage informieren. Bei einem Verkehrsstillstand ist eine Rettungsgasse für Einsatzkräfte freizuhalten und der Motor abzustellen.

Wer eine Panne oder einen Unfall hat, verhält sich grundsätzlich wie auch außerhalb eines Tunnels: Rechts ranfahren, Warnblinkanlage an, Motor aus, Warnweste an, Warndreieck aufstellen, Hilfe rufen. Letzteres am besten nicht über das Handy sondern über die in der Röhre angebrachten Notruftelefone, dann kennen die Einsatzkräfte sofort den genauen Standort innerhalb des Tunnels.

Was tun wenn ein Feuer ausbricht?

Ebenfalls wichtig: Bricht ein Feuer im eigenen Fahrzeug aus, den Wagen möglichst aus dem Tunnel herausfahren. Ist das nicht möglich, das Auto in einer Pannenbucht, auf dem Seitenstreifen oder so nah wie möglich am rechten Fahrbandrand abstellen. Dann den Motor abstellen und Zündschlüssel stecken lassen. So können Einsatzkräfte den Wagen bei Bedarf bewegen. Ist der Brand noch im Anfangsstadium, kann man versuchen, ihn mit den an der Tunnelwand befestigten Feuerlöschern zu ersticken. Sind die Flammen zu groß, verlässt man den Tunnel schnell über den nächsten Notausgang.