Umweltbundesamt Der Dieselmotor steht unter Druck

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Das Umweltbundesamt will die Ein-Prozent-Regelung kippen, den Diesel aus Innenstädten verbannen und die Diesel-Steuer erhöhen.

Neue Abgasgrenzwerte und Umweltzonen-Regelungen reichen nicht aus: Bis 2030 wird sich die Luftqualität nach Prognosen des Umweltbundesamtes (UBA) in den deutschen Städten nicht wesentlich verbessern. Die Behörde fordert daher weitergehende Maßnahmen wie die Abschaffung des Dienstwagenprivilegs, die Verringerung des Steuervorteils für Diesel und die Verbannung älterer Diesel-Pkw aus den Innenstädten.

Im vergangenen Jahr stellte das UBA laut dem nun veröffentlichten Jahresbericht an mehr als 60 Prozent aller Innenstadt-Messstellen Stickoxidbelastungen oberhalb des EU-Grenzwerts fest. Häufig lag die Konzentration der Gase doppelt so hoch wie erlaubt. Erst in rund 15 Jahren dürften nach Prognose der Behörde die NOx-Jahresmittelgrenzwerte in den besonders belasteten Gebieten eingehalten werden.

Die Diesel-Technik gerät nach der UBA-Prognose weiter unter Druck. Im Herbst hatte in Deutschland bereits der VW-Skandal für neue Skepsis gegenüber Selbstzünder-Motoren gesorgt. In Frankreich plant die Regierung unabhängig davon, Diesel-Privilegien zu streichen. In Paris soll 2020 sogar ein Fahrverbot für entsprechende Autos in Kraft treten. Bis vor kurzem wurden Diesel sowohl in Deutschland als auch in Frankreich wegen ihres vergleichsweise geringen CO2-Ausstoßes in der Regel positiv bewertet.