Umweltstudie von Dataforce Verzicht auf Diesel bringt CO2-Problem

CO2 Foto: fotolia / Arneke

Was wäre, wenn alle Diesel in Deutschland durch Benziner ersetzt würden? Die Stickoxid-Problematik ließe sich damit vielleicht in Griff bekommen. Aber die CO2-Werte stiegen drastisch.

Diesel hui, Diesel pfui? Die Experten streiten, wie man die Stickoxid-Werte wirkungsvoll senken könnte. Diesel durch Benziner zu ersetzen scheint allerdings keine gute Idee, wie eine Berechnung von Dataforce zeigt. Die Marktbeobachter haben es am beispiel der derrzeit 12,9 Millionen zugelassenen Diesel durchgerechnet. Eine Benzinerflotte gleicher Zusammensetzung würde jährlich 11,8 Millionen Tonnen CO2 mehr ausstoßen. Prozentual reicht die CO2-Ersparnis durch Dieselmotoren von 18,6 Prozent bei Firmenwagen bis 7,5 Prozent bei Privatfahrzeugen. Im Mittel sind es 9,3 Prozent weniger Klimagase.

CO2-Flottenausstoß steigt schon wieder

Die im Jahr 2016 zugelassenen Autos stoßen laut Dataforce pro Jahr rund 8,5 Millionen Tonnen CO2 aus. Hier ermöglichen die Dieselmotoren eine Ersparnis von 10,2 Prozent respektive 973.000 Tonnen CO2. Angesichts der sinkenden Dieselanteile 2017 überrasche es daher nicht, dass die CO2 Werte von Neuwagen wieder zunehmen.
 

Dataforce plädiert deshalb dafür, im Sinne des Klimaschutzes so lange am Diesel festzuhalten, bis bezahlbare Elektroautos mit hoher Reichweite und eine gut nutzbare Ladeinfrastruktur verfügbar sind. Die meisten Automobihersteller sehen das genauso. Ohne Diesel werden sich künftige CO2-Grenzwerte nicht einhalten lassen. Vorausgesetzt, die Motoren sind sauber und halten sämtliche Grenzwerte ein. Daimler-Chef Dieter Zetsche beispielsweise kündigte auf der IAA bereits an, dass der Diesel die Mercedes-Kunden noch lange begleiten werde.