Verkehrs- und Umweltpolitik EU-Vorgaben für CO²-Emissionen bei Neuwagen

EU-Vorgaben für CO2-Emissionen bei Neuwagen Foto: Männchen

2015 dürfen Neuwagen im Schnitt höchstens 130 g Kohlendioxyd ausstoßen. Einige Hersteller sind den EU-Vorgaben um vier Jahre voraus. Doch die Premiummarken haben noch einen langen Weg.

Das Ziel ist hoch gesteckt: Bereits in zwei Jahren dürfen die durchschnittlichen CO2--Emissionen von Neuwagen den Grenzwert von 130 g/km nicht überschreiten. Dafür sind einige Hersteller gut gerüstet, einige müssen noch ihre Hausaufgaben erledigen. So gehören ­Fiat, Toyota und Peugeot-Citroën zu den Konzernen, die 2015 beruhigt entgegensehen können.

Insgesamt hat die europäische Autoindustrie die CO2-Emissionen von Neufahrzeugen um 3,3 Prozent gesenkt und erreicht nun einen Durchschnittswert von 136 g/km. Demnach erreichen sie das Ziel sauberer Autos mit herkömmlichen Antrieben eher als die meisten asiatischen Wettbewerber. Das berichtet der europäische Umweltverband für Verkehr, Transport&Environment (T&E).

Außer Daimler könnten alle das von der EU-Kommission gesetzte Ziel von 95 Gramm CO2 je Kilometer bis 2020 umsetzen. 2011 betrug dieser Wert 135,7 g/km, die verbindliche Zielvorgabe für 2015 liegt bei 130 g/km. Bei den asiatischen Herstellern gelingt dies vermutlich nur Toyota, so der Umweltverband.

Fiat, Toyota und Peugeot-Citroën haben die CO2-Ziele für 2015 bereits erreicht. Im Schnitt reduzierten Europas Autobauer ihren CO2-Ausstoß um vier Prozent. Damit müssen sie bis 2020 ihren Kraftstoffverbrauch nur noch um 3,8 Prozent im Jahr zu senken – laut Umweltverband ein leicht erreichbares Ziel.

Haben veränderte Testmethoden Einfluss auf die positive Bilanz?

Allerdings wiegt der Verdacht, dass viele Autohersteller die Effizienz ihrer Motoren nicht etwa durch einen geringeren Spritkonsum und weniger Schadstoffausstoß erreichen, sondern durch eine Veränderung der Testmethoden, schwer. "Das bedeutet, dass sich die Schere zwischen dem offiziellen und dem wahren Spritverbrauch weiter öffnet", schreibt die Organisation. Ändere sich das nicht, müssten die Zielvorgaben weiter verschärft werden.

Die Organisation kommt auch zu dem Schluss, dass Maßnahmen zur Verringerung der Fahrzeuggewichte zu deutlich geringerem Treibstoffverbrauch führen könnten, jedoch derzeit noch vernachlässigt werden. Jedes Prozent, um das ein Wagen leichter wird, ziehe einen um 0,7 Prozent geringeren Kraftstoffverbrauch.

Nach einer Studie des Sportwagenherstellers Lotus könnten die Neuwagen um ein Drittel leichter gebaut werden, wenn die bis 2020 für die Massenproduktion zur Verfügung stehenden Werkstoffe konsequent genutzt würden. Der Verbrauch ginge um 23 Prozent zurück. Und das, obwohl die Komponenten mit etwa drei Prozent nur unwesentlich teurer würden als herkömmliche Materialien beim Autobau.