VW-Abgasskandal Hat VW doch weniger getrickst?

Der neue Volkswagen eco up! Foto: VW

Schöngefärbt, aber nicht betrogen – so fasst VW die Ergebnisse interner Prüfungen zu Manipulationen an den CO2-Angaben zusammen. Die Zahl der betroffenen Fahrzeuge zumindest scheint geringer als erwartet.

VW muss bei neun Pkw-Modellen die Verbrauchswerte korrigieren. Das teilt der Hersteller nun als Ergebnis interner Untersuchungen mit. Ursprünglich bestand bei 47 Modellen der Marke der Verdacht manipulierter Werte für CO2-Emission und Kraftstoffverbrauch, bei 38 haben Prüfungen des Herstellers nun keine Abweichungen von den offiziellen Verbrauchsangaben festgestellt. Die Modelle werden jetzt unter behördlicher Aufsicht überprüft. Anschließend sollen bei den neun betroffenen Modellen die Normverbrauchsangaben angepasst werden. Der Verdacht auf rechtswidrige Veränderungen der Verbrauchsangaben von Serienfahrzeugen habe sich nicht bestätigt, erklärt VW in einer Mitteilung. Der Konzern sieht die CO2-Thematik somit als weitgehend abgeschlossen an.

Abweichungen gibt es der Mitteilung zufolge bei folgenden aktuellen Modellen: beim Kleinwagen Polo in der 95 PS starken Bluemotion-Sparversion mit Ottomotor und Doppelkupplungsgetriebe, beim Kompakt-Coupé Scirocco mit dem 2,0-Liter-Diesel in der 184 PS-Ausführung, bei der Kompakt-Limousine Jetta mit dem 105 PS-Benziner und dem 110 PS-Diesel, beim Golf Cabriolet mit gleichem Dieselmotor sowie bei der 150 PS starken Ausbaustufe, beim Passat Alltrack in der Allradvariante mit dem 220 PS-Benziner sowie beim Passat Variant in der Version mit dem Spitzen-Diesel (240 PS) und dem 150 PS-Benziner.

Nur minimale Verbrauchsabweiungen

Die Abweichungen zwischen den realen CO2-Emissionen und den bisherigen Herstellerangaben betragen laut Volkswagen nur wenige Gramm, was einer Erhöhung des Normverbrauchs um 0,1 bis 0,2 Liter entspricht. Für den Kunden ändere sich im Alltag nichts, der Realverbrauch bleibe gleich, auch technische Maßnahmen an den Fahrzeugen seien nicht nötig.

Die Modellvarianten entsprechen einer Jahresproduktion von etwa 36.000 Einheiten, ursprünglich war von rund 800.000 verdächtigen Fahrzeugen im kompletten Konzern ausgegangen worden, gut die Hälfte davon aus dem aktuellen Modelljahr. Wie hoch die Zahl der tatsächlich betroffenen Pkw bei den anderen Konzernmarken ist, ist noch nicht bekannt. Weiterhin unklar sind auch die finanziellen und strafrechtlichen Konsequenzen der Manipulationen von NOx-Werten bei weltweit rund elf Millionen Diesel-Fahrzeugen des Konzerns.