Der Touran wird schicker, cooler und praktischer. Vielen Assistenzsystemen sind an Bord und auch die digitale Vernetzung ist auf dem aktuellsten Stand. Das dürfte den Absatz als Firmenwagen befeuern.
Praktisch war er ja, der Touran. Aber seine Ablösung war längst überfällig, daran konnten auch die vielen Modellpflegemaßnahmen nichts ändern Schließlich ist der Kompaktvan immerhin schon 12 Jahre alt. Im September folgt nun die Wachablösung. Der Neue kann vieles besser und hat bei den Abmessungen zugelegt.
Der neue VW Touran ist mit 4,53 Meter um 13 Zentimeter länger als sein Vorgänger. Um elf Zentimeter mitgewachsen ist zudem der Radstand auf nun 2,79 Meter. Vom Plus an Länge profitieren vor allem die Passagiere im Fond, die sich auf den verschiebbaren Einzelsitzen über deutlich mehr Beinfreiheit freuen. Wird der Touran zudem als Siebensitzer geordert, gibt es nun auch in der dritten Reihe etwas mehr Bewegungsfreiheit.
Das Mobiliar bleibt jetzt im Auto
Außendienstler, die nicht nur des öfteren Kollegen mitnehmen, sondern auch ab und an Sperriges transportieren, müssen jetzt wohl zum Stählern ihrer Muckis ein Bodybuilding-Studio aufsuchen. Denn die Sitze im Fond brauchen jetzt nicht mehr umständlich ausgebaut werden. Sie bleiben immer an Bord und lassen sich durch Ziehen an einer Schlaufe zu einer durchgängig ebenen Ladefläche zusammenfalten. Dann entsteht eine durchgängig ebene Ladefläche mit einem Fassungsvermögen von satten 743 bis 1.980 Litern.
Ab der Ausstattungsstufe Comfortline lässt sich zudem der Beifahrersitz nach vorn klappen und schafft Platz für langes Transportgut von bis zu 2,70 Metern. Darüber hinaus ist dann noch ein variabler Ladeboden im VW mit an Bord. Und für ein bequemes Ein- und Ausladen öffnet die Heckklappe auf Wunsch elektrisch per angedeutetem Fußkick.
Konnektivität durch Smartphone-Einbindung
Selbstverständlich kann der Touran auch mit der digitalen Außenwelt vernetzt werden. Dazu dient neben WLAN auch die Integration eines Smartphones. Ausgewählte Inhalte lassen sich via Mirror-Link auf den großen Touchscreen spiegeln. Zudem bietet VW über diverse Apps allerhand Online-Dienste wie etwa Staumeldungen in Echtzeit an. Auch das Streamen von Musik über Apple-Carplay oder Google Android Auto ist im VW Touran möglich.
Über zwei USB-Schnittstellen, einer vorn und einer in der hinteren Reihe, ist auf den allen fünf Plätzen des für eine Stromversorgung gesorgt. Ebenso für eine Konversation in Zimmerlautstärke: Dank der elektronischen Sprachverstärkung muss niemand mehr den Motor übertönen, wenn er sich mit seinen Mitfahrern unterhält. Ein Mikro nimmt auf, was vorne gesprochen wird, und spielt es über die hinteren Lautsprecher aus. Wobei der Touran insgesamt ein recht leises Auto ist.
Der König der Ablagen
Wohin mit dem Smartphone oder etwa dem iPad? Geeignete Unterbringungsmöglichkeiten für die Dinge des Alltags bietet der VW mehr als genug. Bis zu 47 Ablagen sind es insgesamt. Ja, Sie haben richtig gelesen, 47!. Wir waren genauso überrascht und haben nachgezählt. Sie sind im ganzen Fahrzeug verteilt. Angefangen mit einer großen Dreiliter-Box und integriertem Abfallbehälter unter der Armlehne, bis zu den Flaschenhaltern in den Türen.
Ebenso zählt ein kleines Gepäcknetz auf der Beifahrerseite dazu, welches problemlos einen Tablet-PC aufnimmt oder die Dachgalerie mit ihren großzügig dimensionierten Fächern. Wird der Touran mit elektrischem Panoramadach bestellt, entfällt selbstverständlich die Galerie. Dafür werden Frischluftfans mit dem größten Glasschiebedach seiner Klasse belohnt. Es ist 1,4 Quadratmeter groß.
Rangieren mit Hänger auf Knopfdruck
Ein Knieairbag für den Fahrer und Kopfairbag, die bis in die dritte Sitzreihe reichen, gehören beim Wolfsburger zum Sicherheitsstandard. Hinzugekommen sind eine Reihe an Fahrerassistenten. Unter anderem die Multikollisionsbremse, der Ausparkassistent, der vor auch vor Querverkehr warnt, oder das Abstandsradar.
Neu für den Touran ist der Trailer Assist, der das Rangieren mit einem Anhänger erleichtert. Er wird über den Joystick für die Spiegelverstellung aktiviert. Dabei muss der Fahrer nur noch Gas geben oder bremsen, das lenken übernimmt der Automat. Für Dienstwagenfahrer, die nicht so häufig mit einem Gespann unterwegs sind, ist der Assistent auf jeden Fall eine feine Hilfe.
Der kleine TDI reicht schon vollkommen aus
Zwei Benziner und zwei Diesel mit jeweils einer Leistung von 110 und 150 PS stehen zum Verkaufsstart beim Touran zur Wahl. Allesamt schlucken sie 190 Prozent wenigerWobei der 1,6-Liter TDI mit 4,4 Litern Verbrauch sparsam, aber nicht spaßarm ist. Der Basisdiesel kommt aus niedrigen Drehzahlen gut in Fahrt und hat genug Kraft. Mehr braucht eigentlich kein Mensch. Natürlich spurtet der Zweiliter-TDI wesentlich eindrucksvoller los, verbraucht genauso viel wie der kleine TDI und zeigt ein spürbar besseres Temperament. Dafür ist er aber mit 26.029 Euro netto auch gleich um 4.000 Euro teurer.
Sein Praxisverbrauch von 6,1 Litern geht noch in Ordnung. Was aber beim Fahren am meisten beeindruckt ist das adaptive Fahrwerk für 870 Euro extra. Der Mehrpreis lohnt sich, da es auf Knopfdruck die Wahl zwischen komfortabel-weich bis hin zu sportlich-straff mitbringt. Die Abstimmung ist den Wolfsburgern hervorragend gelungen. Der Touran beherrscht den Spagat perfekt und rollt über grobe Straßenschäden sanft ab und zeigt anderseits ein hohes Maß an Fahrspaß. Überhaupt hinterlässt der VW einen soliden Eindruck. Wäre er eine schwäbische Schokoladentafel würde das Urteil zusammenfassend lauten: Quadratisch, praktisch, gut.