Abgasskandal VW jetzt wieder sauber

Foto: Daimler

Emissions-Realtest mehrerer Hersteller: Viele Modelle blasen noch immer viel zu viel Stickoxid in die Luft. VW scheint dagegen aus dem Schaden klug geworden.

Die Dieselmodelle von Fiat und Suzuki stoßen im realen Fahrbetrieb die größten Mengen Stickoxide aus. Das geht aus einer Studie der Umweltschutzorganisation „Transport & Environment“ hervor, die nun anlässlich des Bekanntwerdens des VW-Dieselskandals vor einem Jahr veröffentlicht wurde. Die Fahrzeuge des Wolfsburger Konzerns schneiden im Vergleich aktuelle Euro-6-Modelle am besten ab.

Trotzdem emittieren selbst die in der Studie berücksichtigten Modelle von VW in der Praxis noch fast doppelt so viel NOx wie beim Grenzwert vorgesehen. Das würde allerdings knapp reichen, um die für September 2017 vorgeschriebenen Tests im realen Straßenverkehr zu bestehen. Dort ist zunächst eine Abweichung um den Faktor 2,1 vom Labor-Grenzwert gestattet. Auch Skoda käme laut der T&E-Untersuchung noch in diesen Bereich, alle anderen Marken lägen weit darüber.

Das meiste NOx stoßen Autos von Suzuki und Fiat aus, wo der Euro-6-Grenzwert um das 15,1-fache überschritten wird. Kaum besser ist es bei Renault-Nissan, mit einer Abweichung um das 14,4-fache. In der Schlechtesten-Liste folgen Opel, Hyundai, Mercedes, Kia und Ford. Etwas anders sieht das Bild bei den ebenfalls untersuchten Euro-5-Modellen ab. Dort stellten Seat, Honda und BMW/Mini die saubersten Fahrzeuge mit Abweichungen um etwa den Faktor 3. Die größten Differenzen zum Grenzwert zeigen Modelle von Hyundai (7,2), Land Rover (7,6) und Dacia/Renault (7,9).

Grundlage für die Einstufung der Hersteller waren jeweils Untersuchungen von Behörden und Organisationen, die die Regierungen in Deutschland, Frankreich und Großbritannien nach dem Bekanntwerden des VW-Skandals haben machen lassen. Insgesamt sind die Daten von 230 Diesel-Pkw in den T&E-Bericht eingeflossen.