Ampel-Assistent Grüne Welle für Audi

audi_ampel_assistent Foto: Audi

Autos von Audi können jetzt mit Ampeln sprechen und so Wartezeiten und Staus vermeiden. Vorerst allerdings nur in den USA.

Amerikanische Audi-Kunden können künftig auf der grünen Welle surfen. Die Ingolstädter bieten in den USA ab Herbst einen neuartigen Ampel-Assistenten an, der dem Fahrer bei der Wahl der richtigen Geschwindigkeit zum Vermeiden von Rotphasen helfen soll. Kommt der Wagen doch einmal zum Halt, zählt das System den Countdown bis zum grünen Signal herunter. Wann der Assistent nach Deutschland kommt, ist noch unklar.

Der Ampel-Assistent nutzt Mobilfunktechnik, um sich die Ampeldaten in Echtzeit beim zentralen Verkehrsleitrechner der jeweiligen Stadt zu besorgen. Das funktioniert nur, wenn die Kommune den Zugang frei gibt – was in der Praxis nicht selbstverständlich sein dürfte. Der Assistent steht laut Audi daher zunächst auch nur in „ausgewählten“ Städten und Regionen der USA zur Verfügung.

Neue Kommunikationsmöglichkeiten zwischen Autos untereinander und mit der Infrastruktur – auch unter dem Oberbegriff Car-to-X-Communication zusammengefasst – gilt als zentraler Baustein für die autonomen Fahrzeuge der Zukunft. Der Ampel-Assistent ist ein erster Schritt. Würde er zum Standard, könnte er nicht nur einzelnen Fahrern beim Vermeiden von Wartezeiten an roten Ampeln helfen, sondern den Verkehrsfluss in der Stadt insgesamt verbessern. Audi testet die Technik bereits seit geraumer Zeit mit Feldversuchen in Las Vegas, Verona, Ingolstadt und Berlin. Die Technik dürfte demnach in Kürze auch hierzulande verfügbar sein. Wann es soweit ist, will der Autohersteller jedoch noch nicht sagen.

Das Potenzial des neuen Assistenten ist jedenfalls groß. Laut Studien benötigt der erste Fahrer nach dem Umspringen der Lichtzeichenanlage auf Grün fünf Sekunden, um zu starten. Der Zweite braucht nur noch drei, die nachfolgenden Autos zwei Sekunden, um in Bewegung zu kommen. Mit dem Ampelassistenten verkürzt sich die Startzeit um eine bis zwei Sekunden. Bei einer Fahrt durch die Großstadt kommt da ein ordentliches Zeitguthaben zusammen. Als Serienausstattung wird es den Assistenten zunächst aber wohl nicht geben, so dass Interessenten wohl einige hundert Euro investieren müssen.