Ampel Freie Fahrt für Bus und Bahn

Mazda 3 Foto: Mazda

In Kassel werden Ampeln getestet, die auf ÖPNV, aber auch auf Rettungswagen reagieren und automatisch auf Grün schalten.

Stadt Kassel und Universität Kassel wollen mit intelligenter Verkehrstechnik den öffentlichen Verkehr effizienter und sicherer machen. Dabei setzen sie auf ein System, mit dem Straßenbahnen und Busse, aber auch Rettungswagen direkt mit Ampeln kommunizieren und dadurch sekundengenau Grün bekommen.

2,3 Millionen Euro Fördergelder

Das Projekt Veronika wird vom Bundesverkehrsministerium mit rund 2,3 Millionen Euro gefördert. Davon gehen rund 1,0 Million Euro an die Universität und 1,3 Millionen Euro an die Stadt. Veronika steht für "Vernetztes Fahren des öffentlichen Nahverkehrs in Kassel". In der Testphase sollen damit 15 Ampeln sowie zehn Fahrzeuge (Straßenbahnen, Busse und ein Rettungswagen) ausgestattet werden.

Im System wird berechnet, wann ein Fahrzeug die Kreuzung erreicht – sodass die Ampel rechtzeitig auf Grün geschaltet wird – im Idealfall sekundengenau. Zwar wird der Verkehr in Kassel bereits heute stark verkehrsabhängig geregelt, die neue Technik soll die Grünphasen aber noch genauer machen. Sie soll damit nicht nur dem öffentlichen Verkehr nützen, sondern auch Autofahrern und anderen Verkehrsteilnehmern, die dann kürzer an den Ampeln warten müssen. Auch Abgase werden so vermieden.

Datenaustausch über Onboard Unit

Der Datenaustausch erfolgt dabei zwischen einer sogenannten Onboard Unit im Fahrzeug und einer Komponente an der Kreuzung, der Roadside Unit (RSU). Die RSU werden über Datenkabel mit dem Verkehrsmanagementsystem der Stadt verbunden. So ist gewährleistet, dass im Verkehrsmanagementsystem gut abgewogene Entscheidungen für die Ampelsteuerungen getroffen werden, weil auch Informationen benachbarter Ampeln einbezogen werden können. Das Zusammenspiel zwischen Ampelschaltungen und Fahrzeugen stellt im Detail noch eine gewisse Herausforderung dar, weil das System nicht nur die die genaue Ankunftszeit der Fahrzeuge an der Ampel übermitteln soll, sondern auch die erwarteten Aufenthaltszeiten an Haltestellen oder einen Abbiegewunsch. Auch soll es den Fahrzeugen rückmelden, wann die Ampel auf Grün springt. Das technische System des Projektes Veronika wird daher zunächst am Institut für Verkehrswesen der Universität Kassel simuliert und optimiert. Ab Mitte 2018 soll die Technik im laufenden Verkehr auf den beiden Strecken Kassel-Auestadion bis Ständeplatz und Kassel-Waldau bis Platz der Deutschen Einheit getestet werden.