Audi A3 Sportback (2020) im Fahrbericht Analog war gestern

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Der neue Audi A3 Sportback ist im digitalen Zeitalter angekommen. Er ist hochgradig vernetzt, rollt mit einem nachhaltigen Innenraum vor und bietet eine Reihe an alternativen Antrieben.

Mit dem neuen A3 Sportback präsentiert Audi endlich einen Kompaktwagen, der sich stärker von seinen Vorgängern abhebt. Schon an der Bugpartie mit ihrem großen Waben-Kühlergrill und breiten Lufteinlässen (teils Attrappen) ist der Neue eindeutig erkennbar. In den Scheinwerfern leuchten serienmäßig LEDs. Auf Wunsch gibt es Matrix-LED-Scheinwerfer, die den Gegenverkehr automatisch aus dem Lichtkegel aussparen. Die ausgeprägte Schulterpartie über den Hinterrädern und das Heck mit seinem angedeuteten Diffusor lassen den A3 satter auf der Straße stehen. Das alles macht ihn natürlich nicht direkt zu einem besseren Dienstwagen, aber auch unter dem Blech sind die Änderungen umfangreich. Immerhin gingen 50 Prozent der verkauften Vorgänger-Generation an Flottenkunden, und die sollen natürlich auch den Neuen kaufen.

Innen volldigitalisiert, das Multimedia ist zehnmal schneller

So hat Audi hat den Innenraum unter anderem mit einem digitalen Kombiinstrument aufgerüstet. Das serienmäßige Display ist dreifach konfigurierbar und zeigt auf Wunsch dem Fahrer eine großformatige Navigationskarte mit Satellitenbildern an. Erstmals ist zudem ein Head-up-Display bestellbar, welches alle wichtigen Informationen direkt in die Windschutzscheibe einspiegelt. Zu den weiteren Neuerungen zählt der zehn Zoll große Touchscreen in der Cockpitmitte. Er macht den bisherigen Dreh-Drück-Steller auf der Mittelkonsole überflüssig. Das Display erkennt handschriftliche Eingaben, gibt akustisch Rückmeldung und reagiert natürlich auch auf gesprochene Ansagen. Alles funktioniert sehr schnell, da sich die Rechenleistung des Multimediasystems gegenüber der Vorgängergeneration um das zehnfache erhöht hat.

Der neue A3 surft auf der grünen Welle

In seiner besten Ausführung kann das Navi zudem Voraussagen über die Verkehrslage treffen und in der Stadt mit Ampelanlagen kommunizieren. Allerdings surft der Audi hierzulande vorerst nur in Ingolstadt und Düsseldorf auf der grünen Welle. Eine Erweiterung der Car-to-X-Vernetzung ist aber fest eingeplant. Außerdem soll sich der Audi schon bald in Verbindung mit Android-Smartphones schlüssellos öffnen, starten und anschließend wieder verriegeln lassen.

Nachhaltig im Innenraum

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In der Außenlänge wuchs der nun 4,34 Meter lange A3 um drei Zentimeter. Auch in der Breite und Höhe legt er im Vergleich zu seinem Vorgänger etwas zu. Mit 2,64 Metern bleibt der Radstand hingegen gleich. Obwohl die Schulterfreiheit etwas größer als bisher ist, wirkt der A3 vorn weiterhin wie maßgeschneidert. Auf den Rücksitzen reicht die Bewegungsfreiheit für zwei Erwachsene aus. Leicht gewachsen präsentiert sich der Kofferraum, der mit 380 bis 1.200 Litern etwas mehr Gepäck als sein Vorgänger (365–1.100 Liter) mitnimmt.

Fahrer und Beifahrer sitzen auf bequemen Sportsitzen. Das Mobiliar gehört zur S-Line-Ausstattung und ist besonders umweltfreundlich: Die Sitzflächen bestehen aus 45 recycelten PET-Flaschen. Ebenso nachhaltig produziert zeigt sich der Teppichboden. In der Auslegeware finden 65 alte Plastikflaschen eine neue Aufgabe. Gut so. Ihre Zweitverwertung schont nicht nur die Ressourcen, sondern sieht auch ausgesprochen schick aus und fühlt sich außerdem noch gut an. Die Verarbeitungsqualität leidet unter dem neuen Material ebenfalls nicht. Der A3 wirkt trotz Recycling genauso hochwertig und solide wie jeder andere Audi auch.

Zwei Diesel und ein Benziner zum Start

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Zum Verkaufsstart sind zunächst zwei Zweiliter-Diesel mit 116 sowie 150 PS im Angebot. Außerdem gibt es mit dem 1,5 TSI einen Benziner mit 150 PS. Er kommt kurz nach dem Marktstart auch als gleichstarker milder Hybride. Ein Startergenerator unterstützt dann den Benziner beim Beschleunigen, kann rekuperieren und schaltet den Motor in Rollphasen auch bei Autobahntempo ab. So soll der eTSI unter realen Bedingungen 0,4 Liter Sprit sparen. Eines steht fest: der Motor macht Spaß. Er hängt gut am Gas und arbeitet angenehm leise. Zum Spritsparen schaltet der Motor bei niedrigen Tempo auch ohne Mildhybrid zwei Zylinder ab. Davon bekommt der Fahrer aber nichts mit, wenn’s schneller gehen soll, sind direkt wieder alle vier Zylinder am Start. Ob es unbedingt die kräftigeren Motorisierungen sein müssen, bleibt jedem selbst überlassen. Schon der 116 PS-TDI hinterlässt einen munteren Eindruck und wirkt keinesfalls untermotorisiert. Unser Testwagen war mit Progressivlenkung den adaptiven Dämpfern ausgestattet. Beide Features sind empfehlenswert und verleihen dem Auto ein sehr agiles Handling bei gleichzeitig angenehmem Komfort.

Noch in diesem Jahr sollen zwei Plug-in-Hybride das Angebot ergänzen. Zudem wird es den A3 Sportback auch in einer Erdgasvariante geben. Direkt nach dem Verkaufsstart folgt mit dem 1.0 TFSI noch ein kleiner Einstiegsbenziner mit 110 PS.

Audi Q3 Sportback 40 TDI im Test
Gebremster Vortrieb