Aufprall auf Anhängekupplung Kleine Kollision, großer Schaden

Anhängekupplung Foto: -

Ein Crashtest von Dekra zeigt: Bereits bei kleinen Parkremplern kann unterm Blech ein teurer Schaden entstehen.

Wie oft touchiert der Firmenwagen beim Ein- oder Ausparken ein anderes Auto. Und wie oft belässt man es bei einem Achselzucken. Nix zu sehen, nix passiert. Und selbst kleine Auffahrunfälle werden gerne ignoriert. Das dabei schnell die Sicherheit eines Firmenwagens gefährdet wird, zeigt ein Crashtest von Dekra.

Bei dem Versuch kollidierte eine Mercedes C-Klasse mit weniger als 10 km/h mittig mit einem ungebremsten Crashwagen. Die Barriere hatte eine Masse von 1.330 Kilogramm und war mit einer Anhängerkupplung ausgerüstet, simulierte also einen normalen Pkw mit Anhängerhaken. An der C-Klasse sind auf den ersten Blick relativ geringe Schäden sichtbar.

Dekra Crashtest 2019, Mercedes C-Klasse, Anhängekupplung Foto: Dekra
Auf den ersten Blick ist der Schaden kaum zu erkennen.

Am auffälligsten ist die leichte Deformationen in der Mitte der Stoßstange sowie veränderte Spaltmaße an der Motorhaube. Aber nachdem die Sachverständigen einige Teile abgeschraubt und die Karosserie vermessen hatten wird klar: Nicht nur der Querträger ist deformiert, sondern auch beide Längsträger. Außerdem wurden der Wasserkühler eingedrückt, der Klimakondensator beschädigt und das Kühlrohr der Servolenkung deformiert. Die Sachverständigen kalkulieren für die Reparatur des gesamten Schadens knapp 6.200 Euro netto.

Dekra Crashtest 2019, Mercedes C-Klasse, Anhängekupplung Foto: Dekra
Deutlich erkennt man, dass der Querträger verformt ist.

„Der Versuch zeigt, welche Folgen ein vermeintlich leichter Unfall haben kann. Bei weniger als 10 km/h würden die meisten Autobesitzer keine großen Beschädigungen erwarten“, so Bernd Grüninger, Bereichsleiter Gutachten der Dekra Automobil. „Wie wichtig es ist, hier genauer hinzuschauen, unterstreichen vor allem die Deformationen an Quer- und Längsträgern.“ Diese Bauteile sind entscheidende Faktoren, wenn es um das Crashverhalten eines Fahrzeugs geht. „Nur wenn diese Elemente intakt sind, kann das Fahrzeug die Insassen bei einem Unfall mit höherer Geschwindigkeit so schützen, wie die Entwickler es geplant haben“, warnt Grüninger.

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