Auto-Rabatte sinken Autohersteller sparen sich Rabatte

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Trotz schwacher Pkw-Nachfrage kürzen die Autohersteller die Rabatte. Dabei könnte auch das Kurzarbeitergeld eine Rolle spielen.

Neuwagenkäufer konnten im August nicht auf große Preisnachlässe hoffen. Die klammen Autohersteller haben die Rabatte zum Sommerende stärker heruntergefahren als üblich, wie das Center Automotive Research (CAR) in Duisburg ermittelt hat.

Als Indiz für das gesunkene Rabattniveau geben die Experten unter anderem einen Rückgang um 2,6 Prozentpunkte bei den Internet-Nachlässen für die 30 meistverkauften Neuwagen an. Im Schnitt gab es bei den Vermittlern nur noch 19,9 Prozent auf den Listenpreis. Dazu kommt ein Rückgang bei den Eigenzulassungen; im Branchenschnitt wurden 22,3 Prozent der Neuwagen auf Händler oder Hersteller angemeldet - nur in zwei Einzelmonaten seit dem Jahr 2010 gab es eine niedrigere Quote im deutschen Pkw-Markt.

Nach Einschätzung von CAR-Leiter Ferdinand Dudenhöffer spielt bei der Entwicklung auch das Kurzarbeitergeld eine Rolle: "Der Druck über höhere Rabatte mehr zu verkaufen ist auch deshalb kleiner geworden, weil man mit dem verlängerten Kurzarbeitergeld Zeit gewinnt, um seine Kapazitäten abzubauen." Die Fabriken könnten langsamer laufen, ohne dass die Kosten allzu stark aus dem Ruder liefen, so der Experte. Das passe zu der langfristigen Strategie in der Branche, "werthaltiger" zu verkaufen – also mit geringeren Rabatten und höheren Margen.

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Der Experte zweifelt angesichts der schwachen Neuzulassungszahlen im August an einer schnellen Erholung des Neuwagenmarkts. Die Analyse des Rabattniveaus im deutschen Automarkt deute darauf hin, dass die Verkaufsvolumen vor der Corona-Krise so schnell nicht wieder realisiert werden können.