Autonomes Fahren A9 wird zum Versuchslabor

Foto: Bosch

Google macht es in Kalifornien bereits vor. Autonome Fahrzeuge sind auf öffentlichen Straßen unterwegs. Bundesverkehrsminister Dobrindt will nun mit der A9 in Bayern nachziehen.

Alexander Dobrindt hat große Pläne. Die deutsche Automobilindustrie solle beim digitalen Auto Weltspitze sein. Dazu wolle er, so die Online-Ausgabe der Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), auf der Autobahn A9 in Bayern eine Teststrecke einrichten. Die ersten Maßnahmen für dieses Pilotprojekt "Digitales Testfeld Autobahn" sollen demnach noch in diesem Jahr beginnen.

Das Bundesverkehrsministerium (BMVI) will die Strecke laut FAZ mit zusätzlichen Angeboten der Kommunikation zwischen Straße und Fahrzeug sowie Fahrzeug zu Fahrzeug technisch aufrüsten. "Dort werden als Fahrzeuge mit Assistenzsystemen und später auch vollautomatisierte Fahrzeuge fahren können", zitiert das Blatt den Minister. Die deutschen Hersteller werden sich laut Dobrindt nicht auf Google verlassen. Man sei stattdessen dabei, unter anderem mit Fraunhofer eine eigene Plattform zur Vernetzung und Kommunikation von Daten zu entwickeln. "Wir müssen uns gegen eine Monopolisierung der Daten wappnen", so Dobrindt. Man müsse eine digitale Souveränitat schaffen, unabhängig von Amerika und Asien.

Bereits im letzten Jahr hatte der US-Bundesstaat Kalifornien insgesamt 29 Lizenzen für Testfahrten mit autonomen Fahrzeugen ausgegeben. Laut dem amerikanischen Technik-Portal theverge.com hat sich Google 25 der 29 Lizenzen gesichert. Jeweils zwei weitere gingen demnach an Daimler und Audi. Allerdings geht Kalifornien einen ganzen Schritt weiter als es Dobrindt vorerst vorhat. Die Lizenzen gelten laut theverge tatsächlich für den ganzen Bundesstaat und nicht nur für einen definierten Straßenabschnitt.