Fahrbericht Der Allrad-Panda fürs Grobe

Foto: Fiat 7 Bilder

Es gibt nicht viele Kleinwagen mit Allradantrieb. Und niemanden, der den 4x4 in dieser Klasse so lange kultiviert wie Fiat. Jetzt ist auch der aktuelle Panda als Offroader erhältlich.

Tatort Rabengrund bei Wiesbaden: Wo sich sonst Spaziergänger vergnügen, pflügt unser Fiat Panda durchs nasse Laub, gräbt den matschigen Waldboden auf. Ganz legal, denn Fiat will zeigen, wo sich der jüngste Schützling der Italiener am wohlsten fühlt: abseits befestigter Straßen.
Mit dem Panda 4x4 setzt Fiat eine lange Tradition fort: Seit 1984 machte der kleine Offroader für kleines Geld Heerscharen nicht nur italienischer Winzer, Förster und Jäger mobil.

Schlank und extrem wenig

Selbst wenn es unser Feldweg nicht vermuten lässt: Der Winzling hat durchaus Kletterpotenzial. Nicht nur wegen des permanenten Allradantriebs. Denn der nur 3,68 Meter kurze Panda ist dank des kurzen Radstands extrem wendig, schlängelt sich auch auf kleinsten Wegchen durch, soweit ihn seine Offroadreifen tragen.
Das System beruht auf zwei Differenzialen und verteilt die Antriebskraft elektronisch gesteuert zwischen den Achsen. Droht ein Rad auf Eis oder im Matsch durchzudrehen, so kann der Fahrer eine Sperre aktivieren, die das Rad gezielt abbremst. Rund 3.000 Euro netto kostet der Allradaufpreis, inklusive besserer Ausstattung und der neu entwickelten Verbundlenker-Hinterachse.

Mini Karosserie, maxi Raumausnutzung

Innen ändert der Allradantrieb nichts: Es bleibt beim vergleichsweise variablen Sitzkonzept mit verschiebbarer Rückbank und dem für so ein winziges Autos erstaunlichen Raumausnutzung. Werden alle lehnen flach gelegt, lässt sich sogar eine zwei Meter lange Leiter verstauen.

Der Käufer kann zwischen dem quirrligen Zweizylinder-Benziner (13.773 Euro netto) und dem kernigen Diesel wählen. Auf der Straße macht eindeutig der 85 PS starke Benziner mehr Spaß. Das Motörchen mit nur 800 cm3 Hubraum klingt fast wie bei einer Ducati, hängt freudig am Gas und schiebt den Winzling flott an. Das Fahrwerk des Panda macht das ganz gut mit, trotz der Geländereifen, und federt mehr als manierlich. Richtig lange Strecken mag man dennoch nicht fahren, denn die recht kleinen Sitze bieten so gut wie keinen Seitenhalt.

Soll’s allerdings wirklich ins schwere Gelände gehen, dürfte der Diesel die bessere Wahl sein. Der kostet zwar rund 750 Euro mehr, klingt immer etwas angestrengt und hat nur 75 PS. Dafür wuchtet er bei niedrigen Touren deutlich mehr Drehmoment auf die Antriebswelle. Und darauf kommt’s im Gelände ja an.
Für unseren Feldweg hätte aber auch der Panda Trekking gereicht. Ohne 4x4, aber mit Offroadoptik,  Sperrdifferenzial und dafür 1.680 Euro billiger. Abenteuer light für den Großstadtdschungel, sozusagen.

*) Bei 20.000/40.000 km pro Jahr, 60/36 Monate Laufzeit.
Quelle Betriebskosten: Dekra, Stand: Dezember 2012