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Die neue Mercedes C-Klasse Größer, leichter und kaum teurer

Die neue Mercedes C-Klasse Foto: Daimler 11 Bilder

In der kommenden Generation stellen die Stuttgarter die C-Klasse neu auf. Dienstwagenfahrer finden in der neuen Mitellklasse eine kleine S-Klasse.

Mit gewachsenen Ausmaßen, verändertem Design, überarbeitetem Innenraum, verbessertem Fahrwerk und neuem Leichtbaukonzept wird die nächste Generation der Mercedes C-Klasse auf den Markt kommen. Hingegen nur wenig verändert haben die Stuttgarter den Preis: Mit 28.200 Euro liegt der Einstiegsbenziner C180 lediglich 252 Euro über dem alten Modell. Drei Motorvarianten sind ab sofort bestellbar.

Schon optisch macht die neue C-Klasse klar: Hier bleibt vieles nicht, wie es war. Deutlich markanter und dynamischer als der konservative Vorgänger fährt die nächste Generation der Mittelklasse-Limousine vor. Sie übernimmt das moderne Markengesicht, wahlweise mit Zentralstern im Kühlergrill oder dem Klassiker auf der Motorhaube. Von der Seite betonen mehrere Lichtkanten den neuen muskulösen Stil. Das breite, auffällige Heck trägt ähnlich schräge LED-Rückleuchten wie die neue S-Klasse. Die klassischen Proportionen allerdings – lange Motorhaube, kurze Überhänge – bleiben.

Größer und doch leichter

In einigen Dimensionen hat der früher einmal kleinste Benz deutlich zugelegt: So ist der Radstand um acht Zentimeter, die Länge um 9,5 Zentimeter und die Breite um vier Zentimeter gewachsen, der Raumgewinn soll vor allem den Fondpassagieren zugutekommen. Gleichzeitig hat die Limousine ordentlich abgespeckt: Dank neuem Leichtbaukonzept mit einem Aluminiumanteil von fast 50 Prozent – vorher waren es weniger als zehn Prozent – ist das Gesamtgewicht der C-Klasse um rund 100 Kilogramm gesunken.

Das wirkt sich zum einen auf den Verbrauch aus. So versprechen die Stuttgarter einen Minderkonsum von bis zu 20 Prozent. Zum anderen ermöglicht die Diät einen niedrigeren Schwerpunkt und damit sportlich-agilere Fahreigenschaften. Ein Attribut, auf das die Ingenieure bei der neuen Mittelklasse besonderen Wert gelegt haben wollen.

Luftfederung nun erstmals auch in der C-Klasse

So soll ein komplett neu entwickeltes Fahrwerk der Limousine aus Stuttgart mehr Fahrdynamik verleihen als es bisher der Fall war. Fest im Blick ist dabei die Konkurrenz aus München, die seit langem sportliche Fahrer lockt, nun will auch Mercedes bei diesen Piloten punkten. Die Vierlenker-Vorderachse wurde neu konstruiert, hinten die Raumlenker-Hinterachse optimiert. Highlight ist die neue, optionale Luftfederung an Vorder- und Hinterachse, die den Spagat zwischen den extremen Fahrmodi "Sport +" und "Komfort" schaffen soll.

Zur Markteinführung steht motorseitig zunächst Konventionelles auf dem Programm – was ja aber auf Mercedes-Niveau nichts Schlechtes heißen muss. Neben dem Einstiegsbenziner C 180 mit 115 kW/156 PS stehen zwei weitere Vierzylinder bereit: Der 1,9-Liter-Benziner C 200 (135 kW/184 PS), den es ab 30.600 Euro und damit für nur 84 Euro mehr als den Vorgänger zu kaufen gibt, sowie der 125 kW/170 PS starke Diesel C 220 Bluetec (32.500 Euro), der lediglich vier Liter pro 100 Kilometer verbrauchen soll.

Diesel-Hybrid braucht nur 3,9 Liter

Künftig gibt es die C-Klasse auch als Hybriden, der im Zusammenspiel von Vierzylinder-Diesel (150 kW/204 PS) und E-Motor (20 kW/27 PS) 3,9 Liter Kraftstoff verbrauchen soll. Außerdem wird ein Plug-in-Hybrid-Modell folgen. Kurz nach Marktstart kommt aber zunächst ein neuer sparsamer 1,6-Liter-Dieselmotor, der je nach Auslegung 85 kW/115 PS beziehungsweise 100 kW/136 PS leistet. Auch der bereits bewährte Diesel-Vierzylinder mit 2,2 Litern Hubraum kommt in mehreren Leistungsvarianten zum Einsatz. Weitere Vierzylinder-Benziner sollen folgen, zudem ein Sechszylinder mit 245 kW/333 PS.

Auch dem Innenraum merkt man die neue Platzierung deutlich an. Die Designer haben sich die Architektur der Mercedes-Sportwagen zum Vorbild genommen – ein zeitloses, hochwertiges Interieur ist dabei herausgekommen. Blickfang über der Mittelkonsole ist das frei stehende Sieben-Zoll-Zentraldisplay. Bedienen kann man die Funktionen neuerdings auch per Touchpad auf dem Mitteltunnel, das zum Beispiel ebenfalls Buchstaben- oder Zahleneingaben versteht. Ebenfalls neu in der C-Klasse in das Head-up-Display. Kurioseste Innovation ist aber ist vielleicht der Frontbass, der das Volumen des Quer- und Längsträgers der Rohbaukarosse als Resonanzraum für die Bass-Lautsprecher nutzt. Mercedes verspricht hierdurch Hörerlebnis fast auf Konzertsaal-Niveau.

Dank der neuen Baukastenarchitektur übernimmt der Fünftürer außerdem viele neue Assistenzsysteme, die gerade erst in S- und E-Klasse Premiere hatten. Optional ist so zum Beispiel der teilautonome Stau-Assistent an Bord, der sich bei Geschwindigkeiten unter 60 km/h sogar bei fehlenden Spurmarkierungen am vorausfahrenden Fahrzeug orientieren kann. Auf Wunsch bremst die C-Klasse auch automatisch bei Querverkehr oder ermöglicht Dauerfernlicht durch gezieltes Ausblenden anderer Fahrzeuge.

Alle genannten Preise sind Netto-Preise.