Fahrbericht Audi SQ5 TDI Quattro Erster "S" mit Diesel

Fahrbericht Audi SQ5 TDI Quattro, kompakte SUV Foto: Hersteller 9 Bilder

Audi hat die Q5-Baureihe überarbeitet und das erste S-Modell mit einem Dieselmotor eingeführt. Satte 313 PS leistet der SQ5 TDI. FIRMENAUTO prüft ihn auf seine Dienstwagentauglichkeit.

Was AMG für Mercedes und der "M" für BMW, sind für Audi die Modelle mit dem "S" in der Typenbezeichnung: Sportversionen mit aufgemotzter Optik und jeder Menge PS unter der Haube. In der überarbeiteten Q5-Baureihe lässt Audi jetzt erstmals einen Diesel in S-Ausführung vom Stapel. Satte 313 PS leistet der bereits vom Audi A6 bekannte, doppelt aufgeladenen Sechszylinder. Schon bei 1.450 Umdrehungen baut er ein gewaltiges Drehmomentgebirge von 650 Nm auf, so dass die Drehzahlnadel bei normaler Fahrt über die Landstraße selten über die 2.000er-Marke klettert. Zumal sich die von ZF gelieferte Automatik sehr früh und seidenweich bis in den achten Gang hoch schaltet.

Die Beschleunigungsorgie endet bei 250 km/h

Sobald der Fahrer aber den rechten Fuß durchdrückt, schiebt der V6-TDI den Zweitonner fast schon brachial an. Beim Ampelstart hat selbst ein Porsche 911 nur einen Wimpernschlag Vorsprung. Die Beschleunigungsorgie endet erst bei 250 km/h. Vollgasfetischisten müssen trotzdem keine feuchten Hände bekommen: Der SQ5 liegt satt wie ein Sportwagen, zieht stoisch wie auf Schienen seine Bahn durch die Kurve. Dabei faucht der V6-TDI wie ein Achtzylinder. Allerdings lässt sich das Auspuffgeräusch auf Knopfdruck auch in eine dezentere Tonlage versetzen. Und sei es nur, um den Fahrer zu zügeln. Wobei der selbst dann den Normverbrauch von nur 7,2 Liter Diesel kaum erreichen wird.

Trotz seiner sportlichen Gene muss der Wagen beim Kunden nicht verschämt um die Ecke parken. Der SQ5 ist nur dezent verspoilert und verschwellert. Er rollt zwar auf 20-Zöllern, doch wirklich dicke Backen macht das Auto nicht. Innen hielten sich die Designer ebenfalls zurück: Sportsitze mit breiten Wangen, Zierblenden im Alulook oder Hochglanz-Schwarz, Metallpedale – das passt auch für den Einsatz als Chefwagen.

Der SQ5 als Firmenwagen kommt kaum in Betracht

Für die restliche Belegschaft dürfte der SQ5 als Firmenwagen sowieso kaum in Betracht kommen. Denn der Power-Diesel steht für stolze 49.100 Euro netto in der Preisliste. Realistisch muss das Firmenbudget aber deutlich mehr hergeben. Nicht, dass der Sport-Q5 ärmlich ausgestattet wäre. Aber die elektrische Sitzverstellung oder die elektrische Heckklappenbetätigung kosten auch im Top-Modell der Q5-Baureihe extra.

Und dann wären da noch die ganzen anderen Extras der umfangreichen Preisliste. Die überarbeiteten Assistenzsysteme etwa. So geht beispielsweise der radargestützte Tempomat bei Geschwindigkeiten unter 30 km/h von selbst in die Eisen, wenn die Gefahr eines Auffahrunfalls besteht. Außerdem bekamen alle Q5-Modelle einen Müdigkeitssensor. Er wird ab 65 km/h aktiv und wertet zum Beispiel die Lenkbewegungen aus.

Das rollende Büro

Wer öfters Kollegen auf Dienstreise mitnimmt, sollte sein Häkchen bei der MMI-Navigation mit 3D-Darstellung (2.361 Euro) plus Bluetooth (504 Euro) setzen. Dann wird der SUV zum rollenden Büro mit integriertem Hotspot. Bis zu acht Laptops oder Smartphones können sich einloggen, so dass die Kollegen unterwegs bequem im Internet surfen oder ihre Mails checken können. Eine Dachantenne soll eine stabile Internetverbindung garantieren und dem Fahrer zudem maßgeschneiderte Online-Infos ins MMI übertragen. Die wichtigsten dürften die dreimal pro Minute aktualisierten Verkehrsdaten sein. Staustrecken zeigt das Navi in Rot, freie Straßen werden grün dargestellt.

SQ5 TDI Quattro

Hubraum/Zylinder cm3 2.967/6
LeistungkW (PS)/min 230 (313)/4.000
DrehmomentNm/min 650/1.450
0–100/V-maxs / km/h 5,1/250
Verbrauch/CO2l/100 km / g 7,2 D/191
Kofferraum/Zuladungl/kg 540–1.560/535
Preis Euro 49.160
Betriebskosten1) ct/km 106,8/69,5

1) Bei 20.000/40.000 km pro Jahr, 60/36 Monate Laufzeit.

Quelle Betriebskosten: Dekra, Stand: Juli 2012