Dreizylindermotoren sind nicht mehr zu stoppen. Selbst den Ford Mondeo gibt’s nun mit drei Töpfen und nur einem Liter Hubraum. Bringt’s das?
Wenn es darum geht den Verbrauch in den Keller zu drücken, ergeben Dreizylinder-motoren durchaus Sinn. Sie sind kompakt, leicht und brauchen weniger Sprit, zumindest auf dem Papier. Standesgemäß schöpfen sie ihre Kraft aus wenig Hubraum. Damit dabei der Fahrspaß nicht zu kurz kommt, gleicht ein emsig drehender Turbolader dieses Manko wieder aus. Fords kleinster Benziner arbeitet nach dem gleichen Prinzip. Der Einliter-Turbo erntete schon im Fiesta und Focus viel Lob. Wagemutig wie Kölner nun mal sind, verpflanzten sie ihr Motörchen nun in die Mittelklasse. Den Mondeo 1.0 Ecoboost gibt es als fünftürige Schräghecklimousine und als Kombi. Ist die Transplantation ins Kölner Flaggschiff geglückt? Schließlich treffen 125 PS auf gut 1,5 Tonnen Lebendgewicht.
Wie die erste Ausfahrt mit dem Mondeo Turnier belegt, ist er mit dem Dreiender keinesfalls untermotorisiert. Gasbefehle beantwortet der Ford willig und 170 Nm Drehmoment bei 1.400 Touren sorgen für ein frühes Ansprechverhalten. Der kleine Benziner brummt beim Beschleunigen das turbinen-typische Lied, wovon jedoch drinnen so gut wie nichts zu hören ist. Es herrscht bedächtige Ruhe. Obwohl Ford auf eine Ausgleichwelle verzichtet, werkelt das Maschinchen höchst kultiviert und frei von Vibrationen.
Logisch ist aber auch, dass Ford aus nur drei Töpfen nicht zaubern kann. Der Kombi braucht 12,1 Sekunden, um aus dem Stand auf 100 km/h zu sprinten. Bei flotter Fahrweise muss der Fahrer an Steigungen oder beim Überholen öfter als sonst herunterschalten. Dienlich ist dabei die knackige Sechsgangbox, deren Gänge sauber einrasten. In der Stadt oder auf Landstraßen hat der Mondeo genug Temperament und auf der Autobahn sind entspannte 130 oder 160 km/h problemlos realisierbar. Erst bei 195 km/h geht ihm die Puste aus, aber das wird ihm wohl keiner verübeln.
Dienstwagenfahrer, die es nicht immer überaus eilig haben und nicht tagein, tagaus auf langen Strecken unterwegs sind, sind mit dem kleinen Benziner im Mondeo also bestens bedient. Denn der Kombi ist bereits für netto 22.479 Euro zu bekommen. Der vergleichbare 1.5 TDCi mit vier Zylindern kostet fast 2.500 Euro mehr. Da bleibt als Fazit nur festzustellen: Die wagemutige Mission ist den Kölnern gelungen.
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