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Fahrbericht Kia Sorento Innerer Wandel

Foto: Kia 10 Bilder

Kia schickt den Sorento frisch geliftet in die zweite Lebenshälfte. Das Facelift des Korea-SUV fällt dabei deutlich größer aus, als es auf den ersten Blick scheint.

Wenn ein Modell die Hälfte seines Lebenszyklus erreicht hat, frischen es die Hersteller mit ein paar kosmetischen Retuschen wieder auf. Kia holt beim neuen Sorento etwas weiter aus und stellt seinen SUV in Form einer neuen Plattform auf komplett neue Beine. Grund: Vom Schwestermodell Hyundai Santa Fe wurde kürzlich eine Neuauflage präsentiert und die fährt bereits mit dem neuen Unterbau.

Mehr Cruiser als Racer

So rückt der Sorento mit moderneren Linien nicht nur optisch näher an das Design vom Rest der Kia-Familie heran, sondern präsentiert sich auch leichter und dank hochfesten Stählen crashsicherer und steifer als sein Vorgänger – was den Sorento auch in Sachen Fahrkomfort nach vorne bringt. Egal wie tief Gulli-Deckel im Asphalt vergraben sind, der Korea-SUV schwebt geradewegs darüber hinweg. Was der Sorento allerdings nicht mag, sind schnell gefahrene Kurvenpassagen. Dann steht der weich gedämpfte SUV etwas wackelig auf den Beinen und neigt sich stark zur Seite.

Der Sorento ist eben mehr Cruiser als Racer. Das unterstreicht auch der Diesel. Der Selbstzünder schiebt mit 197 PS und 437 Nm zwar munter an, der Vorwärtsdrang des Fahrers wird aber schon ab 2.500 Touren durch laute Motorgeräusche gebremst. Wen das nicht stört, der fährt spätestens nach dem ersten Boxenstopp an der Tanke nur noch mit angewinkeltem Gasfuß weiter – 9,5 Liter Verbrauch auf 100 Kilometer zeigt der Bordcomputer unseres Testwagens an. Das sind deutlich mehr als Kia für den 1,9 Tonnen schweren Allradler mit Sechsgang-Automatik verspricht (6,7 Liter). Dafür erfüllt er jetzt die Euro 5 Norm.

Viel Platz, viel Raum und ein wenig Premium

Wesentlich mehr hat sich beim neuen Kia Sorento im Innenraum getan. Der Kabinenboden wurde abgesenkt, was den Einstieg zum Fond erleichtert. Auf der zweiten Sitzbank herrschen generell luftige Platzverhältnisse, wohingegen sich die hinterste Reihe nur für Kinder eignet. Sind die Kids nicht an Bord, lassen sich die Rückenlehnen der Sitze mit einem einfachen Zug an den Schlaufen vom Kofferraum aus problemlos umlegen. Der Fünfsitzer verstaut bis zu 1.675 Liter Gepäck und schultert bis zu 830 Kilo. Flottenmanager können den 4,69 Meter langen Sorento weiterhin als Fünf- oder Siebensitzer (ausschließlich für den 2.2 CRDi) ordern.

Das Cockpit peppen geschäumter Kunststoff und mattverchromte Applikationen auf. An der Mittelkonsole beschränkt sich Kia auf die wichtigsten Tasten und Knöpfe, wodurch die Bedienung deutlich leichter fällt. Einen Premium-Touch bekommt der sonst eher rustikal auftretende Sorento ab der mittleren Ausstattungsvariante Vision. Tacho und Drehzahlmesser werden dem Fahrer dann über ein LCD-Instrumentendisplay grafisch angezeigt. Nur in Sachen Assistenzsysteme ist man noch nicht ganz auf dem neuesten Stand. Kollisionswarner und Abstandsregeltempomat gibt es auch gegen Aufpreis nicht. Dafür piepst der SUV beim Überfahren gestrichelter Linien und blinkt am Außenspiegel bei riskanten Überholmanövern. Die Südkoreaner müssen die Spur eigentlich gar nicht mehr wechseln. Wer sich in so einem rasanten Tempo entwickelt, ist auf der Überholspur gut aufgehoben.

*) Bei 20.000/40.000 km pro Jahr, 60/36 Monate Laufzeit.