Mit dem neuen Nissan Note möchten die Japaner stärker im Kleinwagensegment wildern. Der in Europa produzierte Crossover gibt sich geräumig und bietet sogar Sicherheitssysteme, die es bislang in diesem Segment so noch nicht gab. Ob sich der Note als Alternative für Pflegedienste und Co. empfiehlt, klärt der Fahrbericht.
Wenn Nissan im Oktober den nagelneuen Note ins Rennen schickt, reden sie nicht mehr von einem Micro-Van. Die zweite Auflage will sich als Crossover verstanden wissen. Er ist deutlich schnittiger geformt und sogar etwas flacher als das alte Modell. Der Grund für den Sinneswandel: Nissan möchte mit dem Note auch reguläre Kleinwagen vom Schlage eines VW Polo, Ford Fiesta und Opel Corsa stärker ins Visier nehmen.
Mit seinem guten Raumangebot könnte der Note auch Familien gefallen
Ein Argument, welches der im britischen Sunderland gebaute Japaner in die Waage wirft, ist sein Platzangebot. Davon hat der 4,10 Meter kurze Note in Hülle und Fülle. Der Fahrer hat die Instrumente gut im Blick und genießt den luftigen Ausblick durch die großen Scheiben. Auch die Sitzposition passt, obwohl das Lenkrad nur in der Höhe verstellbar ist. Weniger gefällt dagegen der einfache Material-Mix, der sich vom Hartplastik-Cockpit bis hin zum billigen Dachhimmel erstreckt. Daran kann auch die Mittelkonsole in schwarzer Klavierlack-Optik nichts ändern. Ein bisschen mehr Wertigkeit hätte dem ergonomisch gestalteten Innenraum gut getan.
Hinten können sich dafür die Passagiere gemütlich zurücklegen. Wird das Family-Paket geordert (420 Euro für Acenta, Serie bei Tekna), ist neben anderen praktischen Dingen wie Mittelarmlehne hinten oder Klapptischen unter anderem auch die Rückbank verschiebbar. Das sorgt entweder für eine opulente Kniefreiheit oder für einen variablen Kofferraum. In der vordersten Position sind es 325, ist die Sitzbank nach hinten geschoben bleiben noch 195 Liter übrig fürs Gepäck. Mit umgelegten Rücksitzen sind es maximal Baumarkt taugliche 2.012 Liter. Ein höhenverstellbarer Ladeboden hilft eine ebene Fläche herzustellen und dient zugleich zur Unterbringung von allerhand Krimskram.
Weltpremiere: Selbstreinigende Rückfahrkamera und Assistenzsysteme im Note
In Sachen Sicherheit geht der Nissan in die Vorreiterrolle und bietet Assistenzsysteme an, die es bislang in der Kleinwagenklasse nicht gab. Das sogenannte „Safety Shield“ besteht aus einem Spurhalteassistenten, einem Toter-Winkel-Warner sowie der Bewegungserkennung „Around View Monitor“.
Das mit Front-, Seiten- und Rückfahrkamera ausgerüstete System schlägt Alarm sobald beim Rangieren Hindernisse, wie etwa spielende Kinder, auftauchen. Sehr praktisch dabei: Die Heckkamera reinigt sich selbst und sorgt permanent für gute Sicht nach hinten. Sollte sie verschmutzen, wird die Optik mit einem Wasserstrahl besprüht und anschließend mit komprimierter Luft getrocknet. Warum ist da vorher noch keiner drauf gekommen?
m Note bekommt das Navi schon vor Fahrtantritt alle erforderlichen Infos
Als gelungen erweist sich das Navi mit „Send-to-Car“ Software. So ist es möglich, seine Reiseroute schon vom Büro aus oder von Zuhause in Ruhe zu planen. Via Google-Maps und Internet erhält der Note noch vor Fahrtbeginn mit einem Mausklick alle relevanten Daten. Auch lassen sich über das große 5,8-Zoll-Display Sehenswürdigkeiten, Wetter, Flugzeiten und Benzinpreise abrufen. Damit die Spritpreis-Infos auf dem neusten Stand sind, werden sie bis zu achtmal am Tag aktualisiert. Das freut natürlich den Fuhrparkleiter, senkt es doch bei regelmäßiger Nutzung gleich noch die Betriebskosten.
Alle drei Motoren mit Start-Stopp-Funktion
Zum Verkaufsbeginn Mitte Oktober startet der Note mit einem hauseigenen Dreizylinder-Benziner mit 80 PS sowie dem von Renault entwickelten 1,5-Liter dCi. Anfang 2014 folgt noch ein hubraumgleicher 1,2-Liter-Benziner mit 98 PS. Letzterer benötigt trotz Kompressoraufladung hohe Drehzahlen, um ihn auf Schwung zu halten. Aus diesem Grund ist der durchzugskräftige Selbstzünder die bessere Wahl. Mit ihm lassen sich auch längere Strecken klaglos bewältigen, zumal da der geschmeidig federnde Note mit einem angenehmen Fahrkomfort glänzt. Die Verbrauchsangabe von 3,6 Litern Diesel schaffte der neue Crossover zwar nicht, aber mit exakt fünf Litern im Schnitt hält sich der Durst noch in einem vertretbaren Rahmen.