Den Subaru Outback hatte bisher kaum jemand als Firmenwagen auf dem Plan. Zu Unrecht. Denn das Facelift beschert den Allrad-Kombi standesgemäßen Komfort. Nur in einem Punkt patzt er.
Mit dem Allradantrieb ist es ein wenig wie mit der Lebensversicherung. Gut, wenn man eine hat, noch besser, wenn sie nicht einspringen muss. Aber weil der moderne 4x4 in der Regel völlig unauffällig im Hintergrund agiert, könnte es leicht passieren, dass man ihn beim nächsten Firmenwagen vergisst zu bestellen.
Subaru-Fahrern jedoch passiert dies nicht. Abgesehen vom Sportwagen BRZ werden alle Modelle der japanischen Marke standardmäßig über beide Achsen angetrieben. Was die Marke zum weltgrößten Hersteller von Allrad-Pkw macht. Die allerdings gehen größtenteils in die USA. Hierzulande gelten XV, Forester und Co. eher als Geheimtipp: nicht eben trendig, dafür beständig und zuverlässig.
Doch die Marke mausert sich, macht mit cleveren Ideen wie einem ausschließlich kamerabasierten und deshalb preisgünstigen Assistenzsystem von sich reden. Eyesight vereinigt Kollisionswarner, Notbremssystem, Abstandstempomat samt Stop-and-Go-Funktion sowie aktiven Spurhalter und wird nun auch im eben überarbeiteten Outback (ab 32.690 Euro netto) verbaut. Das und zahlreiche andere Sicherheits- und Komfort-Features wie der serienmäßige Totwinkel- und Querverkehrswarner heben den optisch eher unauffälligen Crossover auf ein Niveau, das ihn auch als Firmenwagen interessant macht. Zumal ihm seine 559 bis 1.848 Liter Stauvolumen einen Platz in den Top Ten der geräumigsten Kombis sichern.
Auffällig ist vor allem, wie sich Verarbeitungsqualität und Optik im Innenraum über die Jahre stetig verbessern. Das Leder der Sitze etwa fühlt sich mit jeder Fahrzeuggeneration etwas weicher an. Auch das Cockpit mit dem acht Zoll großen Touchscreen samt Front- und Rückfahrkamera und der Tomtom-Navigation (Serie ab mittlerer Ausstattung) ist zeitgemäß und macht optisch was her. Dass man sich beim Aufräumen am Armaturenbrett zurückhält, um die eher ältere Kundschaft nicht zu verschrecken, hat durchaus Vorteile. So gibt es weiterhin für Lautstärke, Temperatur oder Sitzheizung eindeutig beschriftete Tasten. Trotzdem geht Subaru mit der Zeit, integriert Smartphones per Android Auto oder Apple Car Play und bringt Apps ins Auto. Auf Gimmicks wie fahrzeugeigene Online-Dienste, Wlan-Hotspot oder induktive Ladeschale fürs Handy muss der Outback-Käufer allerdings noch verzichten.
Motor schafft Euro 6d-Temp ohne Partikelfilter
Dafür gibt es künftig etliches, was die Reise im Outback komfortabler macht. Das beheizbare Lenkrad beispielsweise, die Sitzheizung für die großzügig geschnittene Rückbank oder das große Glasschiebedach.
Leider hat sich die Marke vom durchzugskräftigen Diesel verabschiedet. So bleibt als Motor lediglich der etwas knurrige Benziner mit 2,5 Litern Hubraum. Da er den Sprit nicht direkt in den Brennraum, sondern herkömmlich ins Saugrohr einspritzt, schafft der Boxermotor Euro 6d-Temp sogar ohne Partikelfilter. Gekoppelt ist er wie üblich bei Subaru an ein CVT-Getriebe, nun mit sieben anstatt sechs simulierten Gangstufen. Im Alltag funktioniert die Kombination gut, solange man keine steilen Berge erklimmen muss. Dann wirkt der 175-PS-Motor angestrengt und jammert sich mit Drehzahlen am roten Bereich die Steigung rauf. Eher dem Reich der Fantasie entspringen die 7,3 Liter Normverbrauch. Selbst bei zurückhaltender Fahrweise tänzelt die Verbrauchsanzeige um die Zehn-Liter-Marke. Abhilfe ist aber in Sicht. Um den von der EU verlangten Flottenverbrauch zu schaffen, sollen künftig kleinere Turbomotoren für weniger Verbrauch, aber auch für mehr Dynamik sorgen.
Das Fahrwerk dürfte damit zurechtkommen. Die direkte Lenkung des Outback gibt genügend Rückmeldung und die Federung hat Reserven. Ebenso der Antrieb. Er verteilt das Drehmoment je nach Untergrund variabel an die Räder. Auf Knopfdruck vernetzt der Wagen bei niedrigem Tempo Motor, Getriebe, Antrieb, Bremsen und ESP, was noch mehr Traktion bringen soll. So bremsen weder nasser Asphalt noch Schotterstraßen den Vorwärtsdrang. Die Technik hält den 4,82 Meter langen Kombi ganz unaufgeregt auf Kurs. Das sorgt für ein gutes Gefühl, genauso wie die fünf Jahre beziehungsweise 160.000 Kilometer Garantie.