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Fahrbericht Toyota Prius+ Plus mehr Platz

Foto: Hersteller 11 Bilder

Toyota erweitert die Prius-Baureihe um einen Siebensitzer. Mit einem CO2-Ausstoß von 96 Gramm ist der Prius+ der umweltfreundlichste Van überhaupt.

Sieben Sitze statt fünf? Kein Problem. Toyota zieht sein Hybridmodell Prius einfach 13,5 Zentimeter in die Länge, lupft das Dach noch acht Zentimeter an, fertig ist der neue Prius+. Naja, ganz so leicht hat es sich der japanische Hersteller dann beim ersten Van der Prius-Baureihe doch nicht gemacht.

Um die dritte Sitzbank im Fond unterzubringen, genügte es nicht, nur die Karosserie etwas zu entzerren. Erst der Einsatz einer Lithium-Ionen-Batterie schafft Platz für Passagiere und Gepäck. Die ist zwar teurer in der Produktion, dafür aber auch leichter und vor allem kompakter als die Nickel-Hydrid-Batterien der anderen Toyota Hybridmodelle. Die Akkus können deshalb der dritten Sitzreihe im Heck weichen und zwischen die beiden vorderen Sitze unter die Mittelkonsole wandern. Die Armablage zwischen Fahrer und Beifahrer ist dadurch etwas wuchtig geworden. Ein breiter und tiefer geformtes Armaturenbrett lockert das Cockpit aber wieder auf.

Eingeschränkter Komfort auf Reihe zwei und drei

Acht Zentimeter mehr Radstand und ein um fünf Zentimeter längerer hinterer Überhang gegenüber dem normalen Prius sorgen im Prius+ auf Reihe zwei und drei für ausreichend Beinfreiheit. Die Sitze der mittleren Bank lassen sich einzeln verschieben – nerviges Schulterreiben hat dadurch ein Ende.

Also keine Platzprobleme im neuen Hybrid-Van? Doch, Sitzriesen sollten im Prius+ möglichst vorne sitzen. Denn mit jeder Reihe erhöht sich die Sitzhöhe um 4,5 Zentimeter. Dadurch haben die hinteren Mitfahrer einen freien Blick nach vorne, wobei sich die hinterste Bank aber aufgrund mangelnder Kopffreiheit nur für Kinder eignet. Allerdings sollten auch die Kollegen auf der mittleren Bank nicht wirklich groß sein. Die Rückenlehnen fallen hier sehr kurz aus. Selbst komplett ausgefahrene Kopfnackenstützen reichen Personen ab 1,85 Meter nur bis zur Schulter.

Sind sieben Personen an Bord, beträgt das Kofferraumvolumen 232 Liter – das reicht gerademal für zwei Trolleys. Wird die dritte Sitzreihe vorgeklappt, steht eine ebene Ladefläche mit 784 Liter zur Verfügung. Steigern lässt sich das auf 1.750 Liter, indem man Rückenlehnen der mittleren Bank umlegt. Alle fünf Sitze im Fond können einzeln umgelegt werden.

Beim Gasgeben jault der Motor gequält auf

Für einen höheren Fahrkomfort sorgt eine neue Fahrwerksabstimmung sowie eine Ein- und Ausfeder-Regelung. Hebt oder senkt sich der Prius+ an Front und Heck, bügelt das System die Unebenheiten auf der Straße durch Variierung des Drehmoments von Elektromotor und Benziner aus. Der 99 PS starke 1,8-Liter-Ottomotor packt mit 142 Nm an der Vorderachse zu, der Elektromotor unterstützt mit 80 PS und 207 Nm. Einfach addieren kann man die Leistung nicht, zusammen bringen sie es aber auf 136 PS.
Das Ergebnis: Im Hybrid-Van lässt es sich im Stadtverkehr entspannt und komfortabel cruisen. Das Zusammenspiel von E-Motor und Benziner ist von den Insassen fast nicht wahrzunehmen. Tritt der Fahrer allerdings den Gasfuß durch oder geht es eine Steigung hinauf, stöhnt und keucht der Vollhybrid bis die gewünschte Reisegeschwindigkeit erreicht ist. Ursache dafür: das träge arbeitende stufenlose Automatikgetriebe.
Positiver Beigeschmack: Gestresste Außendienstler nehmen freiwillig den Fuß vom Gas und der Flottenmanager kann sich über einen äußerst niedrigen Spritverbrauch freuen: 5,2 Liter haben wir auf unserer kombinierten Testrunde laut Bordcomputer verbraucht. Im Stadtverkehr ist sogar ein Durchschnittsverbrauch von vier Liter drin.